Tausende Krokodile belagern Strand: Was ist hier los?
Pantanal (Brasilien) - Ein Video aus Brasilien lässt einem das Blut in den Adern gefrieren: Ein Strand ist übersät von einer tödlichen Gefahr. Tausende Krokodile reihen sich nebeneinander auf dem Sand und im flachen Wasser. Wurde hier die Invasion eines Badestrandes festgehalten?
Ken Rutkowski, ein Radiomoderator, teilte auf seiner Twitter-Seite das beunruhigende Material aus Brasilien. Dazu schrieb er: "In Brasilien hat eine Invasion von Krokodilen einen der Strände mit mehreren Hundert, sogar Tausenden überschwemmt, und die lokale Bevölkerung gerät in Panik."
Tatsächlich wird einem ganz anders, wenn man den Clip verfolgt, in dem die Kamera über einen weißen Sandstrand schwenkt. Überall tummeln sich große Krokodile, die sich entweder sonnen oder im Wasser umherschwimmen.
Dieser Strand lädt also ganz sicher niemand mehr zum Schwimmen ein - außer man hat 70 messerscharfe Zähne und einen schützenden Panzer als Haut.
Das Video des Radiomoderators verbreitete sich dank der reißerischen Beschreibung schnell im Internet und wurde bereits über 5 Millionen Mal angeklickt.
Doch was hat es mit der vermeintlichen Invasion eines Badestrandes wirklich auf sich?
Darum ist das Verhalten der Tiere ganz normal
Während sich die meisten User geschockt über die vielen Reptilien am Strand zeigen, wurden andere misstrauisch und recherchierten zur Sache.
Wie sich herausstellte, ist das Verhalten der Tiere zum einen völlig normal. "Dies sind Yacare-Kaimane", erklärt ein User. "Wie andere Krokodile sind sie wechselwarm oder 'kaltblütig'." Aus diesem Grund wagen sich die Reptilien an Land und setzen sich direktem Sonnenlicht aus, um ihre Körpertemperatur zu erhöhen.
"Außerdem ist dies kein Küstenstrand", weiß ein anderer. Dies sei in einer längeren Version des Videos ersichtlich.
"Es liegt in den Pantanal-Feuchtgebieten in Brasilien", erklärt ein Nutzer. "Die sind etwa zehnmal so groß wie die Everglades und Heimat von 10 Millionen Kaimanen." Somit halten sich die Krokodile im Video in ihrer natürlichen Umgebung auf und haben sich nicht in das Gebiet der Menschen begeben.
Dieser Meinung ist auch ein anderer Twitter-Nutzer, der beruhigt: "Dies ist keine Invasion, die Einheimischen geraten nicht in Panik."
Titelfoto: Bildmontage: Screenshot/Twitter @kenradio