Verdreckte Schildkröte aufgetaucht: Schlummerte sie schon seit Monaten im Erdreich?

Köln - Das Tierheim Dellbrück rätselt! Vor Kurzem wurde eine verdreckte und offenbar herrenlose Schildkröte aufgefunden. Zur Unterstützung bitten die Pfleger nun die Öffentlichkeit um Hilfe.

Schildkröten können im Winter in eine Art Dämmerschlaf fallen und für drei bis fünf Monate eine Ruhepause einlegen, bei der Herzschlag und Atem gedrosselt werden.
Schildkröten können im Winter in eine Art Dämmerschlaf fallen und für drei bis fünf Monate eine Ruhepause einlegen, bei der Herzschlag und Atem gedrosselt werden.  © Montage: Tierheim Dellbrück

Wie kam diese Schildkröte bloß an die S-Bahn-Haltestelle in Köln-Holweide? Diese Frage stellen sich derzeit die Pfleger des Tierheims im Stadtteil Dellbrück, das sich unweit des Fundortes befindet.

In der Nähe der Haltestelle hatte man die verhältnismäßig große Schildkröte gefunden. Dabei fiel sofort auf: Ihr Körper sowie ihr gesamter Panzer waren mit Dreck und Staub verkrustet.

"Wer vermisst seine Schildkröte?", fragten die Mitarbeiter auf ihren Social-Media-Kanälen am Mittwochmorgen. Nur vier Stunden später hatten bereits 120 Tierliebhaber den Beitrag geteilt, um das gepanzerte Tier schleunigst wieder nach Hause befördern zu können.

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Ebenso viele wilde Vermutungen und Tipps sammelten sich unter dem Beitrag bei Facebook. Ein vermeintlicher Kenner stellte folgende These auf: "Sie sieht sehr mit Erdreich verschmutzt aus. Wahrscheinlich schon draußen überwintert. Also kann sie schon im Spätsommer oder früher entlaufen sein."

Ob die Besitzer der exotischen Rasse also längst bei der Suche aufgegeben haben?

Wer vermisst diese Schildkröte?

Nachweise können Schildkröten oftmals identifizieren

Wer letztlich zu dem Ausreißer gehört, lässt sich nur mit einem speziellen Dokument nachweisen. Dort sind die Größe, das Alter, der Besitzer sowie das Muster des Panzers vermerkt, das wie ein Fingerabdruck gehandelt wird.

Erst wenn alle Angaben bestätigt werden konnten, dürfen Fundtier und Besitzer wieder zusammengeführt werden. Diese relativ strenge, aber auch mit anderen Tieren vergleichbare Art des Nachweises wurde in den 1970er-Jahren festgelegt.

Damit soll vermieden werden, dass der Handel mit Reptilien unkontrolliert und illegal geführt wird. Außerdem sollen die Tiere durch den Nachweis geschützt werden, da sie in weiten Teilen der Erde vom Aussterben bedroht sind.

Wie alt die kleine Fundschildkröte aus dem Tierheim Dellbrück ist, lässt sich nicht sagen. Bleibt zu hoffen, dass ihre Besitzer sie wiedererkennen.

Titelfoto: Montage: Tierheim Dellbrück

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