Tödliche Gefahr für Schwäne: Tierschützer appellieren an Angler
Delitzsch - Vor wenigen Tagen machte eine Tierschützerin den Wildvogelschutz Leipzig auf einen grausigen Fund aufmerksam: Ein Schwan hatte sich mit dem Schnabel in einem Angelhaken verfangen und drohte an der Verletzung zu verenden.
Bei dem männlichen Fundtier handelte es sich nicht um das erste seiner Art: Immer wieder stößt die Wildvogelhilfe Leipzig auf Tiere, die Angelschnüre samt Köder mit echtem Futter verwechseln und zuschnappen. Wenn sich jedoch Haken und Schnur am oder im Körper verfangen, endet der Überlebenskampf oft mit Verletzungen, manchmal auch tödlich!
"Wir appellieren an Angler, verletzte Tiere zu melden und sämtlichen Unrat von Gewässern wieder mitzunehmen!", heißt es einem Facebook-Post der Tierschutzorganisation. Angler, die mit ihrem Fanggerät ein Tier verletzten, sollen dies auch melden, statt die Schnüre einfach nur abzuschneiden und die hilflosen Tiere einfach sich selbst zu überlassen.
Im Falle des am Wallgraben in Delitzsch gefundenen Tieres ist die Sache nochmal gut ausgegangen.
Zwar steckte der Angelhaken bereits tief im Schnabelrand, und die Schnur war um die Zunge gewickelt. Trotzdem konnten die Tierschützer den Haken am Wiederhaken trennen und entfernen.
Wer selber einmal einen Wasservogel in Not oder ähnlicher Lage beobachtet, soll sich bei der Wildvogelhilfe unter der 034192762027 melden. Ansonsten raten die Tierschützer dazu, Enten und Schwäne in Park- und Wasseranlagen lieber nicht zu füttern.
"Gut gemeinte Fütterung von Wasservögeln begünstigen dieses Tierleid. Schwäne, Enten und Co. verlieren durch regelmäßige Fütterung ihre Scheu und kommen sofort ans Ufer, wenn sich Menschen dort einige Zeit aufhalten", rät die Wildvogelhilfe, um weitere verletzte Tiere zu verhindern.
Titelfoto: Facebook/Wildvogelhilfe Leipzig