Tiger leidet an schlimmer Augenkrankheit, doch dem Tierarzt gelingt Sensation
Cambridge (Großbritannien) - Dr. David Williams kann sich wahrscheinlich auf mehrere Preise und Auszeichnungen freuen. Dem britischen Chirurgen gelang die vermutlich weltweit erste Augen-OP an einem Tiger.
Ratna war stets ein gesundes Tier - doch vor Kurzem bekam der Sumatra-Tiger, der im Shepreth Wildlife Park in der Nähe von Cambridge lebt, ein übles Hornhautgeschwür.
Wie BBC berichtet, verschlechterte sich das linke Auge des Tigers immer mehr. Die Verantwortlichen hatten die Hoffnung fast schon aufgegeben. Doch dann trat der Veterinärmediziner Dr. David Williams von der Universität von Cambridge auf den Plan.
Entzündungen der Hornhaut sind bei Hauskatzen und Hunden nichts Ungewöhnliches und wurden schon oft erfolgreich behandelt.
Ein ausgewachsener 17 Jahre alter Tiger ist jedoch eine ganz andere Herausforderung - allein schon wegen der Gefahr, die von solch einem Raubtier ausgehen kann.
Zusammen mit anderen Spezialisten stellte sich Dr. David Williams dieser Aufgabe - und führte die wahrscheinlich weltweit erste Augen-Operation an einem Tiger durch.
Um die 93 Kilogramm schwere Katze zu betäuben, brauchte es große Mengen Betäubungsmittel. Der Eingriff war riskant, doch Williams gelang es tatsächlich, einen Bindehautlappen über der Hornhaut des Tieres zu befestigen. Dieser sollte den natürlichen Heilungsprozess der Hornhaut fördern.
Mittlerweile wurden die Ergebnisse der aufwendigen OP veröffentlicht - und der britische Tierarzt und sein Team haben allen Grund zum Feiern.
Tiger litt an entzündeter Hornhaut - nun kann er wieder klar sehen
Das Sehvermögen Ratnas ist inzwischen vollständig zurückgekehrt. Viele Monate waren nötig, bis sich das Auge vollständig erholen konnte. Die Mediziner sind sich außerdem sicher, dass der Tiger auch keine Schmerzen mehr hat.
"Wir glauben nicht, dass jemals jemand etwas Ähnliches bei dieser Spezies getan hat", sagte Dr. David Williams. Der britische Wissenschaftler, der bereits mehrere Erfolge auf dem Gebiet der Veterinärmedizin vorweisen kann, kann sich nun über eine weitere große Errungenschaft freuen.
Titelfoto: Shepreth Wildlife Park