Tierverkleidungen zu Karneval: Gefährliche Qual oder süßer Brauch?
Von Hilde Kraatz
Köln - Karneval steht vor der Tür, und manch einer plant vielleicht, auch Hund oder Katze lustig zu kostümieren. Der Deutsche Tierschutzbund rät davon allerdings ab.

Was für uns Menschen süß und witzig aussieht, sei für Tiere oft eine Qual, meinen die Tierschützer.
Kostüme seien nicht tiergerecht, weil sie die Bewegungsfreiheit einschränken und Verletzungsrisiken bergen. So könnten Haustiere Kleinteile verschlucken, giftige Substanzen aufnehmen oder allergische Reaktionen entwickeln. Auch eine Strangulationsgefahr kann bestehen.
Zudem machen die für uns Menschen lustigen Anzüge und Requisiten es den Tieren schwer, sich mit ihren Artgenossen zu verständigen. Tiere kommunizieren über die Körpersprache, etwa indem sie ihr Fell aufstellen, Ohren oder Schwanz in eine bestimmte Position bringen, so die Tierschützer.
Auch Menschen können Tiere so Signale senden, etwa wenn sie Angst haben oder drohen wollen. Eingepackt in einem Karnevalskostüm sei diese Verständigung oft nur noch eingeschränkt möglich.
Tierwohl sollte statt Likes und Follows an erster Stelle stehen

Zudem sollten Tierbesitzer ihre Vierbeiner nicht zu Karnevalsfeiern oder Umzügen mitnehmen. Denn die Menschenmassen und die Lautstärke können die Tiere in Angst und Stress versetzen, warnt der Tierschutzbund.
Fotos von verkleideten Haustieren sollte man auch nicht in sozialen Medien posten oder teilen, heißt es außerdem. Denn das würde andere ermutigen, Tiere zu kostümieren und einer unangebrachten Vermenschlichung von Tieren Vorschub leisten.
Statt Likes und Followerzahlen sollte das Tierwohl an erster Stelle stehen, so die Tierschützer weiter. Wer sein Haustier respektiert, sollte es achten und seine Bedürfnisse ernst nehmen.
Titelfoto: Bildmontage: Fredrik von Erichsen/dpa, Bruna Prado/AP/dpa