Rund um die Uhr, jeden Tag: Beim Tierschutzverein Halle dreht sich alles um Tauben
Halle (Saale) - Der Tierschutzverein Halle kümmert sich aufopferungsvoll um verletzte oder ausgehungerte Tauben. Ihren anstrengenden Alltag schilderten die Tierschützer in einem Facebook-Beitrag.
Am ersten Juni-Wochenende stand der Dachboden eines leerstehenden Gebäudes im Fokus, wie der Verein beschreibt: "Seit 2,5 Tagen sind dort Tiere eingeschlossen, fliegen von innen gegen die verschlossenen Fensterscheiben."
Wegen der bürokratischen Verzögerungen durch das Ordnungsamt sollte es bis zum vergangenen Montag dauern, bis die Tierschützerinnen Sarah und Gabi die zwölf Küken retten können. Vier von ihnen sind gerade mal wenige Tage alt.
Noch am selben Tag begann die medizinische Versorgung, danach wurden die Küken mehrmals täglich von den Pflegerinnen gecheckt. Am Mittwoch konnte dann endlich aufgeatmet werden: Fast alle Tauben-Babys waren so weit über den Berg, dass sie bei Ammeneltern oder einer Pflegestelle einziehen konnten. Das Kleinste von ihnen verstarb allerdings, es war einfach zu schwach.
Zwischendurch erreichten den Verein immer wieder Notfallmeldungen über am Boden liegende Tauben im Hallenser Stadtgebiet, sodass nie richtig Ruhe einkehren konnte. Allein am Donnerstag sammelten die Pflegerinnen zwei verletzte Küken ein, am Freitag eines mit hängendem Flügel.
Am Wochenende gab es dann glücklicherweise nicht allzu viele Notfallmeldungen. Aber: "Natürlich versorgen wir täglich noch unsere Taubenschläge und Pflegestellentauben, unter denen sich einige Intensivpatienten befinden", so der Verein.
Er appelliert an die Bevölkerung, nicht wegzuschauen und wilden Tauben zu helfen, sollte man sie in Notsituationen erleben: "Helft uns helfen!"
Titelfoto: Facebook/Tierschutz Halle e.V.