Tierschützer retten Kenya und Samba: Das sind die letzten Zirkustiger der Slowakei

Nijeberkoop - Kenya und Samba heißen die Tiger-Damen, die erfolgreich von einer österreichischen Tierschutzorganisation gerettet wurden. Obwohl ihre Befreiung ein großer Erfolg war, gibt es auch viel Trauriges an dieser Geschichte.

Viel zu lang mussten die beiden in winzigen Gehegen leben - jetzt beginnt ein neuer Abschnitt für sie.
Viel zu lang mussten die beiden in winzigen Gehegen leben - jetzt beginnt ein neuer Abschnitt für sie.  © Vier Pfoten

Die Tiere gehörten zum Zirkus Aleš, wo sie jahrelang in winzigen Wagons lebten. Auftreten mussten die Tiger glücklicherweise schon eine Weile nicht mehr - der Zirkusbesitzer entschied, die beiden freiwillig aufzugeben.

Am vergangenen Mittwoch gelang es den Tierschützern von Vier Pfoten, die zwei Großkatzen sicher in ein Schutzzentrum in den Niederlanden zu überführen.

Ganze zwölf Stunden waren sie - mit strenger Überwachung durch eine Tierärztin - unterwegs, bis sie endlich in ihrem neuen Zuhause ankamen.

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Zunächst bleiben die beiden jetzt in ihren separaten Innengehegen und werden von den Tierpflegern genauestens überwacht. Diese Quarantänezeit dient dazu, die Tiere an ihre neue Umgebung zu gewöhnen.

Dank des Einsatzes der Tierschützer konnten die beiden Tiger-Damen schnell in ihr neues Zuhause einziehen.
Dank des Einsatzes der Tierschützer konnten die beiden Tiger-Damen schnell in ihr neues Zuhause einziehen.  © Montage: Instagram/vierpfoten.at

Ursprünglich sollten drei Tiger gerettet werden

Leider lief nicht alles so gut, wie die Rettung von Kenya und Samba. Eigentlich waren die Zirkustiger mal zu dritt - für Princess kam allerdings jede Hilfe zu spät. Schon als die Tierschutzorganisation sie zum ersten Mal traf, befand sie sich in einem kritischen Zustand.

Der Weiße Tiger war krank, hatte Probleme mit Leber und Nieren. Eine traurige Entscheidung musste gefällt werden: Das Tier wurde von seinem Leid erlöst.

In Deutschland ist die Haltung in "winzigen Gehegen" weiterhin erlaubt

Für viele Tiere ist das Leiden noch nicht zu Ende.
Für viele Tiere ist das Leiden noch nicht zu Ende.  © Sven Hoppe/dpa

Die Slowakei möchte die Haltung von Wildtieren in Zirkussen beenden. Mit der Rettung der letzten Zirkustiger sei zwar ein großer Schritt getan, aber der Weg ist noch lang, so Vier Pfoten.

In vielen anderen Ländern sei die Lage für Raubkatzen nicht besser, in Deutschland sogar noch schlimmer.

"Dort ist es nach wie vor erlaubt, Großkatzen in winzigen Gehegen von nur 12 m² zu halten. Es ist unfassbar, sie auf so winzigem Raum einzusperren" erklärte Vier Pfoten.

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Damit sei Deutschland laut Tierschutzbund der einzige EU-Mitgliedsstaat ohne Beschluss eines nationalen Verbots oder zumindest einer Einschränkung dieser Ausbeutung.

Titelfoto: Montage: Instagram/vierpfoten.at, Vier Pfoten

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