Tierretter wollen Welpen befreien: Dann bietet sich ihnen ein Bild des Grauens
Würzburg - Für sie war es laut eigenen Angaben ein "Bild des Grauens". Bereits vor einigen Wochen machten sich Angestellte des Tierheims in Würzburg auf, mehrere Hunde aus einem Haushalt zu retten. Was sie vor Ort erwartete, hätten sie kaum für möglich gehalten.
Das traurige Schauspiel habe sich bereits am 12. November ereignet, wie die unterfränkische Pflegeeinrichtung in einem Instagram-Post berichtete. Aufmerksam gemacht hatte sie zuvor das zuständige Veterinäramt. Zunächst war von neun Hunden die Rede, die unter schlechten Bedingungen zu leben schienen.
Vor Ort angekommen wurde das gesamte Ausmaß aber erst so richtig deutlich. Der Halter, der die Helfer nicht in seine Wohnung lassen wollte, holte einen Hund nach dem anderen auf die Straße. Am Ende waren insgesamt 18 Vierbeiner, darunter erwachsene und halbwüchsige Hunde sowie Welpen, in den Transportboxen der Tierhelfer gelandet.
Der Zustand der Fellnasen wäre mit "schrecklich" wohl noch freundlich ausgedrückt gewesen. So sprechen die Würzburger Tierheimangestellten von völlig unterernährten Tieren, die vollkommen verdreckt waren und sichtbar über lange Zeit in Kot vor sich hin vegetiert haben mussten.
Zudem seien die meisten Hunde bis auf die Knochen abgemagert gewesen. Besonders schwerwiegend sei dies bei einer Mutterhündin aufgefallen, die nicht mehr in der Lage war, Milch für ihre Welpen zu produzieren.
Welpen und erwachsene Hunde aus Animal-Hoarding-Haushalt befreit
Während ein weiteres Tierheim die acht geretteten, erwachsenen Hunde aufnahm, zählte bei den jüngeren Hunden sowie der Welpenmutter jede Sekunde. Das ihnen angebotene Futter und Wasser wurde in Windeseile verputzt.
Wie sehr die Tiere litten, zeigte sich dann aber erst später, als einige Welpen Steine und Mauerwerk erbrachen, welches sie wohl in ihrer Verzweiflung gegessen haben mussten. Zudem musste eines der Jungtiere zwischenzeitlich stationär aufgenommen werden.
Trotz aller düsteren Prognosen gelang es den Tierrettern jedoch, alle Hunde durchzubringen. Die traumatischen Erlebnisse werden aber sicherlich noch einige Zeit an ihnen zehren, sodass über eine Vermittlung bislang noch nicht ansatzweise nachgedacht werden kann.
Zudem hofft das Würzburger Tierheim angesichts der kostenintensiven Versorgung der Fellnasen auf Sach- und Geldspenden aus der Bevölkerung.
Titelfoto: Montage: Instagram/Tierheim Würzburg