Viele Hunde und Katzen einfach ausgesetzt: Aufnahmestopp im Tierheim

Hamburg - Die Ferienzeit ist nicht immer unbedingt eine schöne Zeit - besonders für vierbeinige Fellnasen. Das Tierheim Süderstraße in Hamburg ist voll und hat deshalb einen Aufnahmestopp für Hunde verhängen müssen. Aber auch die Anzahl an Katzen stieg zuletzt enorm an.

Britisch Kurzhaar Kater Monsterchen ist nur einer der vielen Bewohner des Tierheims Süderstraße. Auch er sucht ein neues Zuhause.
Britisch Kurzhaar Kater Monsterchen ist nur einer der vielen Bewohner des Tierheims Süderstraße. Auch er sucht ein neues Zuhause.  © Hamburger Tierschutzverein

Seit Beginn der Ferien sollen laut Tierheim Süderstraße rund 138 Tiere mutmaßlich ausgesetzt worden sein. Darunter seien vor allem Katzen, erklärten die Verantwortlichen gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa).

"Es sind traurige Spitzenreiter mit 84 Individuen von den genannten 138 Tieren", so ein Tierheim-Sprecher.

Nur dank der unermüdlichen Arbeit der Tierpflegerinnen im Katzenhaus habe man für diese "Heimbewohner" noch keinen Annahmestopp verhängen müssen. Ganz im Gegenteil zu Hunden. Eine weitere Aufnahme sei derzeit nicht möglich, so der Sprecher.

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Wie der Hamburger Tierschutzverein meldet, habe man derzeit besonders viele Hunde aus tierschutzwidriger Haltung aufnehmen müssen und deshalb keine Kapazitäten für Fundhunde, Sicherstellungshunde und Abgabehunde mehr.

Tiere chippen und registrieren zu lassen, sollte laut Tierschutz Pflicht sein

Der Hamburger Tierschutzverein fordert, sein Tier chippen zu lassen und anschließend umgehend zu registrieren. Die Daten müssen bei einem Umzug geändert werden.
Der Hamburger Tierschutzverein fordert, sein Tier chippen zu lassen und anschließend umgehend zu registrieren. Die Daten müssen bei einem Umzug geändert werden.  © Fotomontage: Deutscher Tierschutzbund e.V./ Screenshot Hamburger Tierschutzverein

Dies wird auch sofort bei Besuch der Webseite des Vereins über ein Pop-up-Fenster kommuniziert. Um generell die Aufnahme von Fundtieren nachhaltig einzudämmen, fordert der Tierschutz eine Chip- und Registrierungspflicht - besonders bei Katzen.

Bei Hunde hätte sich das bis dato bereits bewährt. Die Problematik hierbei seien "herausfordernde" Hunde. Welche, die zum Beispiel keine Hundeschule genossen hätten, hätten häufig keine einzige Adoptionsanfrage, während sich vor allem die jungen oder erzogenen Hunde vor Anfragen kaum retten könnten.

Hinsichtlich der Miezen sei die Politik dringend gefordert eine Katzenschutzverordnung (KVO) zu beschließen und damit die Pflicht auf das Chippen beim Tierarzt sowie das anschließende Registrieren bei Tasso oder Findefix festzulegen.

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"Fundtiere könnten besser zugeordnet und schneller zurück nach Hause geführt und verantwortungslose Menschen, die ihr Tier einfach aussetzen, leichter zur Verantwortung gezogen werden", erläutert die Tierheimleitung und Tierärztliche Leiterin Dr. Urte Inkmann auf der Webseite des Hamburger Tierschutzes.

Das Chippen und Registrieren des Haustieres sei ein kleiner Schritt, der nachhaltig jedoch einen großen Unterschied machen könne. Mehr Informationen zu den Vorteilen sowie dem Vorgehen gibt der Verein über die Webseite.

Titelfoto: Fotomontage: Deutscher Tierschutzbund e.V./ Screenshot Hamburger Tierschutzverein

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