Tierischer Jahresrückblick: Diese Geschichten erlebt man nicht zweimal

Köln - Mal sind sie Retter in der Not, mal müssen sie selbst gerettet werden. Mal bringen sie uns zum Staunen, mal zum Schmunzeln. Und manchmal stellen sie Menschen vor echte Probleme: Tiere. Hier kommen die besten Geschichten aus der Welt des Federviehs und der Vierbeiner aus 2023.

Zollhund Bali weiß, wie sein Job als Drogenfahnder funktioniert.
Zollhund Bali weiß, wie sein Job als Drogenfahnder funktioniert.  © Bildmontage: Hauptzollamt Duisburg/dpa

Fast könnte man meinen, in Nordrhein-Westfalen sei 2023 eine eigene Pfoten-Patrouille am Start gewesen: Hunde betätigten sich jedenfalls gerne als heldenhafte Einsatzkräfte. So hatte nach Angaben der Feuerwehr im November ein Hund aus Olsberg im Sauerland seine schlafenden Besitzer geweckt, um sie vor austretendem Gas und Rauch im Keller zu warnen.

Zum Personenschützer wurde im September ein Hund im westfälischen Hamm, als er einen Räuber, der sein Frauchen mit einem Messer bedrohte und zur Herausgabe von Geld und Handy zwingen wollte, in die Flucht bellte.

Seinen Job als Drogenfahnder besonders gut gemacht hat Zollhund Bali: Im Mai erschnüffelte er bei einer Drogenkontrolle am Niederrhein 30 Kilogramm Rauschgift in einem Auto. Schwarzmarkt-Wert: 2,5 Millionen Euro.

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Häufiger noch als solche tierischen Helfer machten im vergangenen Jahr Tiere Schlagzeilen, die menschlicher Hilfe bedurften.

Schildkröte reist elf Kilometer in mehreren Monaten

Im Kreis Lippe machte eine Schildkröte für eine längere Zeit eine Reise.
Im Kreis Lippe machte eine Schildkröte für eine längere Zeit eine Reise.  © Polizei Lippe/dpa

Da war etwa die kleine Katze, die mit dem Kopf in einem Einmachglas feststeckte. Ein Polizist aus Kreuztal bei Siegen hatte im September kurzerhand aber behutsam das Glas entzweigeschlagen, um das bereits geschwächte Tier zu retten.

Aufwendiger gestaltete sich die Rettung einer Wildschweinrotte, die kurz vor einem Wehr in einem Graben in Arnsberg um ihr Überleben kämpfte. Zweieinhalb Stunden habe es gedauert, zwei ausgewachsene Schweine sowie zehn Frischlinge lebendig aus der starken Strömung zu bergen, berichtete die Feuerwehr über den Einsatz im September.

Mehrere Monate lang dauerte die Reise einer kleinen Schildkröte bei Schieder-Schwalenberg im Kreis Lippe. Eine Polizistin hatte das Kriechtier im Mai auf einem Radweg in der Nähe eines Stausees entdeckt und war auf den Aufkleber auf dem Panzer aufmerksam geworden: Wissend, dass es sich um eine notorische Ausreißerin handelte, hatte die Schildkröten-Besitzerin dort Adresse und Telefonnummer notiert.

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Nachdem die Polizei die Halterin kontaktiert hatte, berichtete diese, dass die Schildkröte seit mehreren Monaten vermisst wurde - und sich seither elf Kilometer von zu Hause entfernt hatte.

Dreijähriger Schäferhund fährt alleine mit dem Zug nach Köln

Dieser Marder schlich sich in Krefeld in eine Arztpraxis.
Dieser Marder schlich sich in Krefeld in eine Arztpraxis.  © Feuerwehr Krefeld/dpa

Mehrfach gab es Einsätze zur Rettung von Vögeln: Im Juli befreiten Feuerwehrleute in Minden mithilfe einer Drehleiter eine Möwe, die sich in der Sirene des Schlauchturms der Wache verfangen hatte. Höhenretter der Feuerwehr rückten in Haltern am See aus, um in 55 Metern Höhe einen Falken aus einer Metallkonstruktion an einer Kirchturmspitze zu befreien.

Nach einer missglückten Landung auf einem Stausee in Essen war im Mai ein Schwan in einem Geländer einer Eisenbahnbrücke steckengeblieben. Die Bundespolizei musste die Strecke sperren, um das an Flügeln und Brustkorb verletzte Tier befreien und zum Tierarzt bringen zu können.

Balou, ein dreijähriger osteuropäischer Schäferhund, hat im August mit seinem besonderen Faible fürs Zugfahren Aufsehen erregt. Der Hund war ohne Begleitung mit dem Zug von Erftstadt nach Köln gefahren.

Am Bahnhof Köln-Süd nahmen ihn Beamte der Bundespolizei in Empfang, die vom Zugführer informiert worden waren.

Über soziale Medien fand die Polizei auch bald das Frauchen des reisefreudigen Hundes: "Mein Hund fährt gerne Zug", erklärte sie. Und er beherrsche die Kunst, selbstständig Türen zu öffnen. Als sie sein Verschwinden bemerkt habe, habe sie daher sofort vermutet, dass er wieder Zug fahre.

Ungewöhnlicher Anblick: Besucher entdecken Hirsch auf Parkplatz

Ein weißer Hirsch wurde auf einem Parkplatz in Wesel gesichtet.
Ein weißer Hirsch wurde auf einem Parkplatz in Wesel gesichtet.  © Kreispolizeibehörde Wesel/dpa

Ein ungewöhnlicher Anblick bot sich im Oktober Besuchern eines Baumarktes in Wesel: Ein weißer Hirsch war dort auf dem Parkplatz gesichtet worden. Polizeibeamte und Feuerwehrleute versuchten, das Tier einzufangen - erst mithilfe eines Betäubungsschusses durch einen Tierarzt gelang dies.

Seither wird um die Herkunft des außergewöhnlichen Hirsches gerätselt. Wahrscheinlich habe er nicht in freier Wildbahn gelebt, hieß es von der Polizei. Ein Besitzer hatte sich auch bis Ende November nicht gemeldet.

Ein Marder beim Arzt hat das Praxispersonal im September in Krefeld in Aufregung versetzt. Bei dem Anblick des Raubtiers in einem der Behandlungszimmer waren die Mitarbeiter zunächst hinausgeflüchtet und hatten die Feuerwehr verständigt.

Als diese eintraf, war das Tier scheinbar zunächst verschwunden. Als es dann im Röntgengerät klapperte, sei jedoch klar gewesen, wo es sich zurückgezogen hatte. Mit einer Stange gelang es, das Tier aus dem Gerät in eine Fangbox zu bugsieren.

Im Stadtwald wurde der Marder schließlich freigelassen - unversehrt, wie es hieß.

Titelfoto: Feuerwehr Krefeld/dpa

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