Taubentötung in Limburg: So können jetzt 200 Tiere gerettet werden!

Limburg/Eslarn - Seit Monaten schlägt die geplante Tötung der Limburger Stadttauben hohe Wellen. Jetzt hat sich für einen Teil der Tiere überraschend eine Alternative aufgetan.

Die Limburger hatten sich per Bürgerentscheid für die Tötung der Tauben in der Domstadt ausgesprochen.
Die Limburger hatten sich per Bürgerentscheid für die Tötung der Tauben in der Domstadt ausgesprochen.  © Thomas Frey(dpa

Wie die mittelhessische Stadt mitteilte, habe die Tierschutzgemeinschaft Gut Aiderbichl angeboten, 200 Tauben abzuholen "und sie weit entfernt weiter leben zu lassen, sodass sie nicht nach Limburg zurückfliegen".

"Wir werden dieses Angebot als ein gegenüber der Tötung deutlich milderes Mittel gerne annehmen", erklärte Bürgermeister Marius Hahn (52, SPD). Von Vertretern des Limburger Stadttaubenprojektes hieß es, man habe die Mitteilung der Stadt zur Kenntnis genommen und diskutiere sie, bevor man sich dazu äußern werde.

Zuletzt hatte die Mehrheit der Limburger Wahlberechtigten bei einem Bürgerentscheid für die die Umsetzung eines Stadtverordneten-Beschlusses aus dem November vergangenen Jahres gestimmt, wonach die Taubenpopulation per Tötung dezimiert werden sollte.

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Das Thema habe Limburg zahlreiche Negativschlagzeilen und Hunderte von Zuschriften beschert, teilte die Stadt mit. Die Absenderinnen und Absender hätten ihr Entsetzen, Enttäuschung, Unverständnis und teilweise auch Bedrohungen geäußert.

Immer wieder richteten sich solche Anfeindungen demnach auch gegen Hahn selbst, gegen ehrenamtliche Mandatsträgerinnen und Mandatsträger sowie Mitarbeitende der Verwaltung.

In Bayern finden die Tiere nun eine neue Heimat

Für 200 Limburger Tauben zeichnet sich im Rahmen der Taubenplage nun eine friedlichere Alternative zur beschlossenen Tötung ab.
Für 200 Limburger Tauben zeichnet sich im Rahmen der Taubenplage nun eine friedlichere Alternative zur beschlossenen Tötung ab.  © Boris Rössler/dpa

Die Tierschutzgemeinschaft Gut Aiderbichl, die eine Reihe von Tier-Gnadenhöfen in mehreren europäischen Ländern betreibt, habe der Stadt angeboten, die 200 Tauben aus Limburg künftig auf einem ihrer Heimathöfe im oberpfälzischen Eslarn (Bayern) aufzunehmen und zu beherbergen.

Aufgabe der Stadt sei es, die Tauben zu fangen und sie bis zum Abtransport, der in zwei oder drei Fahrten vorgenommen werden soll, tierschutzgerecht zu beherbergen.

Während Gut Aiderbichl die Transport- und Unterbringungskosten für die Tiere übernehmen wolle, hätte die Stadt die Kosten für das Einfangen und die Betreuung der Tauben bis zum Transport zu tragen.

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Auf dem Hof in Eslarn sei ein Neubau eröffnet werden, der speziell für die artgerechte Taubenhaltung konzipiert wurde. "Wir freuen uns sehr, dass wir nun 200 der Limburger Tauben bei uns auf Gut Aiderbichl ein "Für-immer-Zuhause" schenken können", erklärte Geschäftsführer Dieter Ehrengruber.

Hahn äußerte zudem die Hoffnung, dass unter den vielen Tier- und Taubenschützern, die sich seit November vergangenen Jahres bei der Stadt gemeldet hätten, "auch welche sind, die gegebenenfalls weitere Tauben aus Limburg möglichst zeitnah aufnehmen".

Vor einiger Zeit hatte eine Zählung und Hochrechnung ergeben, dass bis zu 700 Tauben in Limburg leben. Erklärtes Ziel sei eine Population von rund 300 Tieren, hieß es. Idealerweise könne man dies ohne deren Tötung erreichen.

Titelfoto: Bild-Montage: Boris Rössler/dpa, Thomas Frey/dpa

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