Gorilla-Baby hatte schweren Start ins Leben: Gibt es für den putzigen Fellball doch ein Happyend?
Seattle (USA) - Dieses Gorilla-Baby hatte keinen leichten Start ins Leben. Der putzige Fellball kam vergangene Woche im Zoo von Seattle zur Welt. Doch seine Mama zeigt sich uninteressiert. Gibt es doch noch ein Happyend für den kleinen Berggorilla?
Nach Monaten des Wartens und Bangens brachte Gorilladame Akenji vergangene Woche im Woodland Park Zoo von Seattle ihr erstes Baby zur Welt - einen Jungen, berichtet der Zoo. Der Kleine wog bei der Geburt fast zwei Kilo, ist putzmunter und kerngesund.
Dann die traurige Gewissheit: Die Gorilla-Mama hat ihr Baby nicht akzeptiert! Akenji zeige keine angemessenen mütterlichen Verhaltensweisen, teilten die Pfleger mit. Eine Stunde nach der Geburt habe man interveniert und das Baby von seiner Mutter deswegen getrennt - zu groß war die Gefahr für das Neugeborene.
Rund um die Uhr wird der Kleine seitdem von Menschen betreut: Die Pfleger füttern ihn mit der Flasche, trösten ihn und halten ihn warm. Zwischen den Fütterungen liegt der kleine Gorilla in einem Bett aus Heu, ganz in der Nähe seiner Mutter, um Bindung zu ermöglichen. Doch auch Tage nach der Geburt zeigt die Gorilladame kein Interesse an ihrem Nachwuchs.
Inzwischen ist Akenji wieder ins Gehege zu ihrer Familie und den anderen Gorillas zurückgekehrt, doch die Pfleger wollen noch nicht aufgeben. Nun ruhen alle Hoffnungen auf Kwame, dem fürsorglichen Silberrücken der Gruppe.
Der Zoo in Seattle hofft, dass das Jungtier von Silberrücken Kwame aufgezogen wird
Gibt es für den kleinen Gorilla doch noch ein Happyend?
Berggorilla Kwame hat bereits mehrere Kinder mit anderen Gorillafrauen, zwei von ihnen leben mit im Gehege: Töchterchen Zuna (3) und der kleine Kitoko (4). Oft sieht man den Menschenaffen mit seinen Kindern spielen. Kwame gilt als erfahrener Vater. Es bleibt zu hoffen, dass auch für den Neuankömmling ein Platz in Kwames kleiner Patchwork-Familie gefunden wird.
Beim Zoo will man derweil nichts überstürzen: "In der jetzigen Situation müssen wir uns in Geduld üben und methodisch vorgehen, wie wir mit diesem neuen Mitglied unserer Gorillafamilie weiter verfahren", sagt Chef-Tierpfleger Martin Ramirez.
Für Akenji ist die Tür noch nicht geschlossen: Der Zoo will auch weiterhin Möglichkeiten anbieten, um Mutter und Sohn zu vereinen. Vorerst soll der kleine Gorilla jedoch in der Obhut seiner Pfleger bleiben.
Titelfoto: Montage: Rachel Vass/Woodland Park Zoo, Jeremy Dwyer-Lindgren/Woodland Park Zoo