Soll schon 4000 Menschen gebissen haben: Affe trinkt jeden Tag Alkohol und wird aggressiv

Kathmandu - Ein garstiger Affe treibt in Nepal sein Unwesen. Das Tier soll jeden Tag Alkohol trinken und im Suff Mensch angreifen. Tausende sollen bereits gebissen worden sein. Doch den Behörden sind die Hände gebunden - der Aggro-Affe gilt als heilig.

Immer wieder greift der Affe zur Flasche und trinkt über den Durst. (Symbolbild)
Immer wieder greift der Affe zur Flasche und trinkt über den Durst. (Symbolbild)  © 123rf/dhyanom

In Nepal nehmen Angriffe sogenannter Tempel-Affen zu. Viele Menschen haben Angst, trauen sich nicht mehr zum Gebet. Denn Affenbisse gelten als gefährlich, die Tiere können Tollwut übertragen. Nun schlägt ein führender Mediziner des Landes Alarm.

In einem Gastbeitrag für die Tageszeitung "Kathmandu Post" schreibt Tropenmediziner Dr. Sher Bahadur Pun: "Jeden Tag kommen Affenbiss-Opfer in unser Krankenhaus, um sich beraten und impfen zu lassen."

Nachdenklich habe ihn der Fall eines kleinen Jungen gemacht, berichtet der Mediziner. Der Vater des Kleinen schilderte glaubhaft, dass in seiner Stadt ein ganz besonders garstiger Affe sein Unwesen treibe.

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Mehr als 4000 Menschen soll das fragliche Tier in den vergangenen drei Monaten bereits angefallen haben. Offenbar zecht der Affe regelmäßig mit seinen Saufkumpanen (alles Menschen) in Kiosken und Cafés und greift gern zu Bier und Schnaps.

Doch im Suff hat sich das Tier nicht im Griff. Alkohol macht ihn aggressiv. Wenn er Kinder sieht, beißt er gnadenlos zu.

Unterschätzte Gefahr: Affenbisse sind ein ernstes Problem in Nepal

Wenn der Affe besoffen ist, wird er häufig gewalttätig. (Symbolbild)
Wenn der Affe besoffen ist, wird er häufig gewalttätig. (Symbolbild)  © SAJJAD HUSSAIN / AFP
Ein hinduistischer Mönch, der dem Affengott Hanuman folgt, sitzt neben einem Makaken. Die Tiere werden in Nepal vielerorts hochverehrt.
Ein hinduistischer Mönch, der dem Affengott Hanuman folgt, sitzt neben einem Makaken. Die Tiere werden in Nepal vielerorts hochverehrt.  © Prakash MATHEMA / AFP

Bislang kam es in Nepal noch zu keinem dokumentierten Fall einer Tollwut-Übertragung auf den Menschen nach einem Affenbiss.

Doch Tropenmediziner Dr. Pun bleibt besorgt: "Affen tragen viele Viren in sich", sagt er. Einige dieser Viren könnten auch auf Menschen übertragen werden.

Zudem sind Fälle aus dem benachbarten Indien bekannt, wonach der Tollwut-Erreger, das sogenannte Rabiesvirus, in verendeten Affen bereits nachgewiesen werden konnte.

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Der Mediziner fordert: "Die Regierung muss das Problem endlich ernst nehmen."

Doch die Behörden wiegeln ab, Affen gelten im Himalayastaat als heilig, werden in Tempel und Klostern verehrt.

Der Wissenschaftler erwartet indes, dass in den kommenden Wochen die Zahl der Affenbisse dramatisch zunehmen wird. Grund ist der Beginn der heiligen Monate Juli und August. Besonders viele Frauen werden dann in die vielen Tempel des 30-Millionen-Einwohner-Landes pilgern, um ihre Opfer und Gebete darzubringen.

Doch dort lauern schon die heiligen Affen.

Titelfoto: Montage: 123rf/dhyanom, SAJJAD HUSSAIN / AFP

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