Merkwürdige Entdeckung: Zebrahai-Weibchen zeugt Nachkommen ohne ein Männchen!

Chicago - Normalerweise verläuft Fortpflanzung bei Haien immer gleich: Männlein und Weiblein finden einander und der Rest ist Biologie. Doch, dass die auch manchmal zum Scherzen aufgelegt ist, zeigt der Fall des Zebrahai-Weibchens Bubbles.

Bubbles Zuhause - das "Wild Reef" im Shedd Aquarium - umfasst ein riesiges, vom Boden bis zur Decke reichendes Habitat mit einer Vielzahl an Haien und anderen Meeresbewohnern.
Bubbles Zuhause - das "Wild Reef" im Shedd Aquarium - umfasst ein riesiges, vom Boden bis zur Decke reichendes Habitat mit einer Vielzahl an Haien und anderen Meeresbewohnern.  © Shedd Aquarium/Brenna Hernandez

Wie eine Studie, die im Journal of Fish Biology veröffentlicht wurde, bewies, habe Bubbles keinen männlichen Partner gehabt und einige ihrer Jungtiere daher durch eine sogenannte "Jungferngeburt" gezeugt.

"Wir begannen auch mit Gentests, um festzustellen, welche der Haie die Eltern der Nachkommen sind", so Lise Watson, stellvertretende Direktorin für Tierbetrieb und Lebensräume im Shedd Aquarium, in der Mitteilung.

Doch merkwürdigerweise konnte keines der drei (!) Männchen in Bubbles Becken als Vater ihrer Jungtiere bestätigt werden. "Aber sie passten zu dem Weibchen, das die Eier gelegt hatte", sagte Kevin Feldheim, ein Forscher am Field Museum in Chicago, der ebenfalls an der Studie mitgewirkt hat.

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Die überraschende Erkenntnis hat besondere Tragweite dadurch, dass sie bei Haien extrem ungewöhnlich ist. Der Prozess der sogenannten Parthenogenese ist eigentlich nur bei Tieren wie Seesternen, Seewürmern und Stabheuchschrecken üblich, aber bei Wirbeltieren sehr selten.

"Wir wissen schon seit einigen Jahren, dass die Parthenogenese bei Tieren wie Haien auftritt, aber einige Aspekte sind noch unbekannt, z. B. warum sie auftritt und was sie auslöst", sagte Feldheim.

Daher standen auch leider die Überlebenschancen für Bubbles' Junge nicht allzu gut.

Bubbles' Jungferngeburten stellten alles, was die Biologen bisher über die Tiere wussten, auf den Kopf.
Bubbles' Jungferngeburten stellten alles, was die Biologen bisher über die Tiere wussten, auf den Kopf.  © Shedd Aquarium/Brenna Hernandez

Überlebenschancen für Bubbles' Babys sehr gering

Da sie seltene Erbkrankheiten hatten, überlebten Bubbles' Babys nur einige Monate lang.
Da sie seltene Erbkrankheiten hatten, überlebten Bubbles' Babys nur einige Monate lang.  © Shedd Aquarium/Brenna Hernandez

Obwohl die Entdeckung von großem Interesse ist, besitzt sie auch eine traurige Seite, denn Babys, die durch eine Jungfrauengeburt auf die Welt kommen, haben meist recht geringe Überlebenschancen.

Auch Bubbles' Kleine überlebten nur einige Monate.

Laut Feldheim ist dies erst der zweite bekannte Fall, in dem Haie durch Parthenogenese geboren wurden, obwohl gesunde Partner vorhanden waren.

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"Diese Entdeckung wirft alles über den Haufen, was wir darüber zu wissen glaubten, wie und warum die Parthenogenese stattfindet, und verdeutlicht einen wichtigen Aspekt der Wissenschaft: Wir lernen ständig dazu", fügte er hinzu.

Studie leistet wichtigen Beitrag zur Arterhaltung

"Diese Studie ist erst der Anfang unseres Verständnisses für das Auftreten dieses genetischen Phänomens bei Zebrahaien", sagte Watson.

Die Biologin erklärte: "Zoos und Aquarien wie Shedd spielen eine wichtige Rolle bei der Erhaltung von Arten wie Zebrahaien, die in einigen Teilen der Welt fast ausgestorben sind."

Weitreichende Informationen über die Parthenogenese und die genetischen Zusammenhänge verschiedener Tiere im Zoo zu erhalten sei daher essenziell.

Titelfoto: Shedd Aquarium/Brenna Hernandez

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