Leute hören nachts Hämmern auf Parkplatz: Am nächsten Morgen erleben sie eine Überraschung
Katherine (Australien) - Es klopfte und hämmerte mitten in der Nacht auf dem Hotelparkplatz: Die Gäste des "Beagle Motor Inn" im australischen Katherine rätselten vor wenigen Tagen, woher die Geräusche kamen, konnten aber niemanden erkennen. Mit dem Tageslicht am Morgen kam die Wahrheit heraus - und das Staunen war groß.
Wie sich herausstellte, hatte ein Hotelgast in der Nacht, wahrscheinlich unwissentlich, einen Unfall gehabt. Vermutlich war ihm auf dem Stuart Highway ein weibliches Känguru ins Auto gekracht.
"[Die Gäste] wollten ihr helfen und versuchten über eine Stunde lang, sie herauszuholen. Ich glaube, sie mussten den ganzen Kühlergrill abnehmen", erklärte Wildtierexpertin Kristie Argal von "Wildcare Inc NT" im Gespräch mit Yahoo News.
Sie selbst sei im 317 Kilometer entfernten Darwin gewesen, habe deshalb eine Kollegin namens Jenny zu Hilfe geschickt. "Ich sagte ihr: 'Das wird wahrscheinlich kein schöner Anblick, und wenn es schlimm ist, müssen wir sie einschläfern lassen'", so Argal, die mit mindestens zwei gebrochenen Beinen rechnete.
Doch als das Wallaby, das zur Gattung der Kängurus gehört, endlich frei war, sorgte es erneut für Erstaunen.
Wildcare Inc NT postet Geschichte auf Instagram
Annie, wie sie das Tier spontan nannten, hatte keine Brüche, sondern lediglich Prellungen, aber auch einen großen Schock. Es sei ein "Wunder", dass sie überlebt habe, sagte Argal. "Wir konnten es nicht glauben", ergänzte sie.
"So etwas kommt nicht oft vor, nur bei Vögeln, weil sie kleiner sind. Aber es sieht so aus, als wäre sie mit dem Kopf zuerst durchgegangen und dann ist der Kühlergrill zerbrochen", so die weitere Vermutung von Argal.
Annie musste aufgrund ihrer geringen Verletzungen nur kurz bei Wildcare Inc bleiben. Schon bald konnte das Känguru wieder in die Freiheit entlassen werden.
"Wir waren beide den Tränen nahe. Ich und Maria, die andere Tierpflegerin, wir haben uns die Augen ausgeheult", schilderte Argal den rührenden Abschied.
Titelfoto: Bildmontage: Instagram/Screenshots/wildcareincnt