Kuh hört nicht auf zu muhen: Als Pflegerin begreift, was dem Tier fehlt, ist sie gerührt
Sonoma (Kalifornien) - Wie sehr hätte sich Tierpflegerin Rhianna Axon gewünscht, dass sie "Kuh-isch" versteht, als Vierbeiner Wynonna scheinbar grundlos anfing zu muhen und gar nicht mehr aufhören wollte.
Bereits im Morgengrauen begannen ihre lauten Rufe, die weit über die Grenzzäune des Gnadenhofs "Charlie's Acres" in Kalifornien erschallten.
Besorgte Nachbarn erkundigten sich nach der muhenden Kuh, die über Stunden keine Ruhe geben wollte.
"Wir hatten Wynonna noch nie so aufgebracht gesehen und waren verblüfft", erinnert sich ihre Tierpflegerin.
Auch Wynonnas tierische Freundin namens Honey hatte es sichtlich mit der Angst zu tun, als sie der Kuh folgte und versuchte, sie zu trösten. Doch Wynonna ging es körperlich gut - ihr fehlte nur etwas ...
Zunächst vermuteten die Mitarbeiter, dass die Milchkuh eingeschnappt war, da eine Pflegerin am Morgen vergessen hatte, ihr ein Leckerli zu geben. Doch die Gnadenhof-Angestellte erinnerte sich dann, dass das Muhen schon weit vor ihrer Runde über das Grundstück begonnen hatte.
Kuh vermisst ihr Spielzeug schrecklich
Dann fiel es Rhianna schließlich wie Schuppen von den Augen: "Gegen 10 Uhr morgens erinnerte ich mich, dass ich am Vortag Wynonnas Ball herausgeholt hatte, um mit unserem Fahrzeug auf die Kuhweide zu fahren und dort ihren Kot zu beseitigen."
Das Lieblingsspielzeug der Kuh war so nah und doch so fern: Demnach lag der Ball vor der Scheune. "In Sichtweite von Wynonna, aber außerhalb ihrer Reichweite."
Das Tier, das einst als Milchkuh auf einer Farm eingesetzt worden war, hatte damals eine heftige Infektion erlitten, die zu einer Missbildung an einem ihrer Vorderbeine führte. Irgendwann war ihr Zustand für die Milchfarm nicht mehr tragbar und der Vierbeiner wurde dem Gnadenhof übergeben.
Das Mädchen, das sich um Wynonna gekümmert und ihr ein neues Zuhause verschafft hatte, kam die Kuh erst vor Kurzem auf "Charlie's Acres" besuchen und hatte eine Spende hinterlassen. Damit kaufte die Organisation einen bunten Spielball, den Wynonna sofort ins Herz schloss.
Tier mit starkem Willen
Und genau diese Kugel hatte das Tier schmerzhaft vermisst.
"Sie ist definitiv ein Mädchen, das weiß, was sie will, und sich dafür einsetzt", erklärt Rhianna Axon gegenüber The Dodo.
Als man Wynonna den Ball zurückgab, konnte deren Reaktion nicht niedlicher sein: "Als sie ihn sah, trottete sie sofort zu ihm und muhte vor Freude", so die Gnadenhof-Mitarbeiterin. In einem Video, das die Organisation auf ihren Social-Media-Profilen veröffentlichte, sieht man die Kuh zufrieden mit ihrem Spielzeug kuscheln.
Kuh Wynonna ist das beste Beispiel dafür, dass auch Tiere ihren ganz eigenen Kopf haben können und für das einstehen, was sie wollen.
Titelfoto: Bildmontage Screenshot Instagram/charliesacres