Krankes Babywalross allein auf Wanderschaft: Jetzt wird es gesund gekuschelt!
Alaska (USA) - Walrösser leben ausschließlich im Meer und in der Nähe von Küsten. Trotzdem wurde 2,5 Kilometer davon entfernt ein Walross-Baby in der Nähe einer Straße entdeckt, die ins Landesinnere des nördlichsten US-Bundesstaates Alaska führte.
Laut dem Alaska SeaLife Center (ASLC), das sich seit dem 1. August liebevoll um den kleinen Wonneproppen kümmert, ist vollkommen unklar, wie das männliche Walross-Kalb so tief in die Tundra hatte vordringen können.
Arbeiter hatten es am Nordhang Alaskas gesichert und berichteten von einer "bemerkenswerten Walross-Spur" in der Nähe der Straße - dort muss das Tier entlang gerobbt sein.
Walrossbabys sind in den ersten beiden Lebensjahren auf ihre Mütter angewiesen. Das etwa einen Monat alte Kalb war jedoch ohne ein erwachsenes Tier unterwegs. Schnell war klar: ohne menschliches Eingreifen - und vor allem so weit weg vom Meer - würde es nicht lange überleben.
Gegen 15 Uhr wurde das knapp 64 Kilogramm schwere Kalb von einem Transportteam in das Alaska SeaLife Center gebracht, wo es zunächst tierärztlich untersucht wurde.
Walrosskalb wird gesund gekuschelt
Blutuntersuchungen bestätigten die ersten Vermutungen: Das Walrossbaby war dehydriert, unterernährt und kämpfte gegen eine Infektion an. Außerdem hatte es ein trübes Auge.
Um die Genesungschancen zu erhöhen, ahmen die Tierpfleger des ALSCs mütterliche Nähe durch Kuscheleinheiten nach - und das rund um die Uhr.
Walrosskälber gewöhnen sich in der Regel schnell an menschliche Pfleger. Das Kalb wird zusätzlich mit der Flasche großgezogen. Die erste Nacht hat es gut überstanden.
"Wir haben Glück, dass seine erste Nacht gut verlaufen ist", sagte ASLC-Mitarbeiterin Jane Belovarac. "Es kommt nicht oft vor, dass wir ein Walrosskalb aufnehmen können, aber jedes Mal, wenn wir es tun, erfahren wir mehr über die Art und wie man sich um sie kümmert."
Das letzte Walrosskalb war vor etwa 4 Jahren in das Zentrum gekommen. Insgesamt ist es erst das zehnte Walrossbaby, welches das ASLC betreut.
Titelfoto: Bildmontage/Screenshots: Instagram/alaskasealifecenter