Illegaler Tierhandel: Affenmädchen sollte auf eBay Kleinanzeigen verkauft werden

Kaufungen - Wie kann man nur so wenig Mitgefühl für ein Tier haben? Im hessischen Kaufungen (Landkreis Kassel) wurde jetzt ein kleines Affenmädchen aus den Klauen ihrer Besitzerin gerettet, die sie auf eBbay Kleinanzeigen illegal loswerden wollte. "Peta" sei Dank!

Das circa einjährige Affenmädchen wurde in einem Kaninchenkäfig unter entsetzlichen Bedingungen gehalten.
Das circa einjährige Affenmädchen wurde in einem Kaninchenkäfig unter entsetzlichen Bedingungen gehalten.  © PETA Deutschland e.V.

Für 1700 Euro bot die Frau den kleinen Weißbüschelaffen namens "Angel" laut der Tierrechtsorganisation "Peta" auf eBay Kleinanzeigen an. Unter dem Vorwand, das Affenmädchen kaufen zu wollen, ging eine "Peta"-Ermittlerin auf das Geschäft ein und verabredete sich mit der Händlerin.

Am Tag des Handels platzierte sich die im Vorhinein informierte Veterinär- und Artenschutzbehörde vor der Wohnung in Kaufungen und warteten auf ein Signal der "Peta"-Dame.

Was die Tierschützerin dort erwartete, war auch für Hartgesottene völlig verstörend. "Peta" beschreibt die Situation in der Wohnung wie folgt: "Das etwa ein Jahr alte Weißbüschelaffen-Mädchen wurde in einem Kaninchenkäfig gehalten und neben Babybrei und getrockneten Bananen auch mit Marshmallows ernährt."

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Nach dem Bericht der Tierschutzorganisation trug "Angel" Windeln und wurde vermutlich illegal aus Polen importiert.

Weißbüschelaffe "führte über Monate hinweg ein grauenvolles Leben"

Weißbüschelaffen sind normalerweise hochsoziale Tiere, die in Gruppen von bis zu 15 Artgenossen leben.
Weißbüschelaffen sind normalerweise hochsoziale Tiere, die in Gruppen von bis zu 15 Artgenossen leben.  © PETA Deutschland e.V.

Das Veterinäramt des Landkreises und das für Artenschutz zuständige Regierungspräsidium Kassel wurde nach der Sicherung aller Beweise sofort hinzugezogen. Sie beschlagnahmten den Primaten unmittelbar.

"Das Affenmädchen führte über Monate hinweg ein grauenvolles Leben", so Jana Hoger.

Die Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei "Peta" führte weiter aus: "Sie wurde isoliert von Artgenossen in einem kleinen Käfig gehalten und muss massiv gelitten haben. Es ist unfassbar, dass hier in Deutschland noch immer etliche Menschen Primaten halten – davon erfährt in vielen Fällen niemand etwas."

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Nach der Befreiungsaktion ging es für die Affen-Dame in eine Auffangstation für Wildtiere, wo sie in naher Zukunft mit anderen Weißbüschelaffen in Kontakt treten soll. Denn die kleinen Tiere (16 bis 20 Zentimeter) leben normalerweise in Gruppen von bis zu 15 Artgenossen und sind hochsoziale Lebewesen.

"Angel" wurde von ihrer Besitzerin, der jetzt eine empfindliche Geldstrafe droht, nicht gemeldet. Wenigstens übergab sie das Tier letztendlich ohne Widerwillen.

Titelfoto: PETA Deutschland e.V.

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