Long Island (New York) - Sie hat in ihren Dienstjahren schon vieles gesehen. Doch bei diesem Waschbären musste Karenlynn Stracher zweimal hinschauen. Die Wildtierretterin aus Long Island, New York, war im Januar eigentlich zu Hilfe gerufen worden, weil das arme Tier sehr krank sein sollte. Doch als sie den Waschbären endlich zu Gesicht bekam, erkannte sie den Irrtum.

Da sich das Tier auf einem Privatgrundstück herumtrieb, musste die Wildtierretterin zunächst die Hausbesitzerin um Erlaubnis bitten, ihr Grundstück betreten zu dürfen.

Die Frau gestattete ihr jedoch nicht nur Zutritt, sondern erzählte Stracher direkt alles, was sie über den Waschbären wusste. Sogar einen Namen hatten sie und ihre Nachbarn dem Tier gegeben: Emeril.

Was sie dann sagte, machte Stracher stutzig. Die Frau berichtete, den Waschbären seit Jahren auf und neben ihrem Grundstück gesehen zu haben.

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Doch laut Stracher überleben die wenigsten Waschbären ihr erstes Lebensjahr. Diejenigen, die es schaffen, hätten eine Lebenserwartung von etwa zwei bis drei Jahren.

Als die Tierschützerin den älteren "Herrn" zum ersten Mal sah, wurde ihr alles klar.

"Aus seinem Aussehen geht hervor, dass er altersmäßig deutlich zweistellig ist", sagte Stracher diese Woche im Gespräch mit The Dodo. "Er hat allen Widrigkeiten exponentiell getrotzt." Krank sei er nicht. Doch er leide unter typischen Alterserscheinungen wie Arthritis, so die Fachfrau.

Nachdem die New Yorkerin den alten Waschbären zum ersten Mal gesehen hatte, wurde sie in den folgenden Wochen immer wieder mit Anrufen seinetwegen konfrontiert.

"Jedes Mal habe ich den Anrufern versichert, dass er gesund und gut versorgt ist, nur eben sehr alt", sagte Stracher.

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Da sich Emeril jedoch phasenweise an einer dicht befahrenen Straße aufhielt, zog sie ihn am Ende doch aus dem Verkehr. Heute lebt der Waschbär bei einem sachkundigen Tierliebhaber in einem eingezäunten Garten.

Zum alten Eisen gehört Emeril übrigens noch nicht. Er lebe und bewege sich wie ein viel jüngeres Tier, so seine Retterin.