Eule steckt verzweifelt in Kamin fest: Ein aufwendiger Einsatz rettet ihr das Leben
Korntal-Münchingen - Die Korntaler Landhausstraße, genauer gesagt der Kamin eines dortigen Einfamilienhauses, bekam am heutigen Samstag Besuch von einer Schleiereule.
Doch das Tier hatte sich augenscheinlich mächtig in der Adresse geirrt, und einmal in dem engen, schmutzigen Rohr gefangen, gab es auch kein Entrinnen mehr.
Wie die örtliche Feuerwehr mitteilte, musste die Eule, die im Lateinischen auf den klangvollen Namen "Tyto alba" hört, schließlich auf einem sich im unteren Teil des Kamins befindlichen Stahlkreuz auf Rettung warten.
Das Tier hatte offenbar Glück im Unglück, denn dass es überhaupt zu einer Rettungsaktion kam, hatte der unfreiwillige Gast der Tochter der Familie zu verdanken.
Diese wunderte sich über seltsame Kratzgeräusche und gedämpftes Kreischen in ihrem Zimmer, an dessen Wand geschildertes Kaminrohr grenzt.
Gefangen im Kamin: Retter haben großes Herz für Eule
Ein Blick durch eine Revisionsklappe brachte schließlich Klarheit und ließ
den in der Klemme steckenden Nachtjäger zutage treten.
Die Familie wusste sich mit dieser Art Notfall nicht zu helfen und tat das wohl einzig Richtige, indem sie
den Notruf absetzte.
Die eingeschlossene Eule war damit ein Fall für die Freiwillige Feuerwehr Korntal-Münchingen. Diese war samt Drehleiter zur Einsatzstelle geeilt.
Vor Ort stellte sich die Situation als ziemlich kompliziert heraus. Aus diesem Grund wurde zusätzlich die Tierrettung Unterland um tatkräftige Mithilfe gebeten. Um einen möglichst seriösen Einsatz zu gewährleisten, griff die Feuerwehr sogar auf eine Endoskopkamera zurück.
Mit vereinten Kräften und jeder Menge Feingefühl gelang schließlich nach rund anderthalb Stunden, die völlig verdreckte, aber ansonsten glücklicherweise unversehrte Schleiereule aus ihrem engen Gefängnis zu befreien.
Um das Tier genauer zu untersuchen und etwas aufzupäppeln, transportierte ihn die Tierrettung in das Ludwigsburger Tierheim. Von dort wird die bis dahin gesäuberte Schleiereule nach erfolgter Erholung wieder in die Freiheit entlassen.
Titelfoto: Montage: KS-Images.de/Andreas Rometsch (2)