Eisbärin in Not bittet Menschen um Hilfe - Dramatische Rettungsaktion!
Dikson (Russland) - Ein hungriger Eisbär versuchte, Kondensmilch aus einer Metalldose, die er höchstwahrscheinlich bei der Nahrungssuche auf einer Müllhalde gefunden hatte, zu naschen. Als die Zunge des Tieres in dem Behälter stecken blieb, suchte es Hilfe bei den Menschen.
Zu dem ungewöhnlichen Vorfall kam es im Hafen von Dikson im Norden von Russland. In dem arktischen Außenposten leben gerade einmal knapp 680 Einwohner.
Der hungrige junge Eisbär war bei der Nahrungssuche in große Nöte geraten, doch allein konnte er das Problem nicht lösen: Seine Zunge steckte in einer scharfkantigen Kondensmilch-Dose fest - und hinderte ihn am Fressen. Das hilflose Raubtier machte sich deshalb auf den Weg zu den Menschen, berichtet Daily Mail.
In einem außergewöhnlichen Video war zu sehen, wie sich Raubtier vorsichtig einem Haus näherte und um menschliche Hilfe bat. Vor Hunger und Durst hätten seine Hinterbeine gezittert.
Bewohner, die auf der Veranda standen, versuchten, die Dose aus dem Maul des Tieres zu entfernen, aber ohne Erfolg. Denn die Zunge klemmte zu tief in der Konserve.
"Der Bär war so erschöpft, dass er auf uns zukam und seine Zunge herausstreckte", sagte ein Anwohner. "Aber es war unmöglich, zu helfen, ohne ihn zu verletzen."
Profis mussten ran. Und die kam aus dem Zoo in Moskau!
Nach der Genesung wird das Tier zurück in die Wildnis gebracht
Der Cheftierarzt des Zoos, Mikhail Alshinetsky, sowie ein Tierärzteteam wurden aus rund 3500 Kilometern zu dem abgelegenen Dorf gebracht. Zuerst per Flugzeug, anschließend ging die Reise bei schlechtem Wetter in einem Auto weiter.
Den Veterinären gelang es, den Polarbären zu beruhigen. Anschließend wurde er mit einer Spritze betäubt und die Blechbüchse mit einer Zange entfernt. "Das Tier verbrachte mehrere Tage mit der verklebten Zunge, die anschwoll. Der Bär konnte weder trinken noch essen", sagte Alshinetsky, der dem Tier zum Schluss noch ein Antibiotikum und ein entzündungshemmendes Mittel gab.
"Jetzt behandelt einer der Tierärzte mehrere Schnittwunden an der Zunge des Bären", bestätigte die Chefin der russischen Umweltbehörde, Svetlana Radionova.
Bei dem Bären handelte es sich um ein junges, etwa zwei Jahre altes Weibchen mit einem Gewicht zwischen 80 und 90 Kilogramm. "Sie wird mehrere Tage lang überwacht und dann mit einem Haufen Fische in ihren natürlichen Lebensraum zurückgebracht", erklärte Radionova. "Wir haben 50 Kilo Fisch für die Bärin vorbereitet, um ihre Genesung zu unterstützen", ergänzte die Generaldirektorin des Moskauer Zoos, Svetlana Akulova.
Experten erklärten, dass sich Eisbären normalerweise nie auf diese Weise den Menschen nähern, aber das Tier war offenbar so verzweifelt vor Hunger, dass es seine Angst überwand.
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