Biss er auch schon Menschen? Horror-Hecht macht Badeparadies unsicher

Kaiserslautern - Die Angst geht um in einem 3000-Seelen-Stadtteil von Kaiserslautern. Treibt etwa ein beißwütiger Problemfisch sein Unwesen? Angeblich soll er bereits mehrere Schwimmer mitunter ernsthaft verletzt haben. Jetzt hat sich die Stadt in die Nachforschungen eingeschaltet.

Der Gelterswoog bei Kaiserslautern gilt als idyllischer Badeort mit Campingplatz, Naturschutzgebiet und mehreren Vereinen. Doch ein Problemfisch sorgt für Unruhe.
Der Gelterswoog bei Kaiserslautern gilt als idyllischer Badeort mit Campingplatz, Naturschutzgebiet und mehreren Vereinen. Doch ein Problemfisch sorgt für Unruhe.  © View/Reiner Voß/dpa

Wie die Bild-Zeitung berichtete, bestätigte das Westpfalz-Klinikum gleich drei Fälle von verletzten Schwimmern, deren Blessuren mitunter ohne jeden Zweifel auf Fischbisse hinwiesen. Das Verletzungsmuster soll hierbei nicht zu unterschätzen gewesen sein, wie die Mediziner weiter mitteilten.

Entstanden seien die Fischbisse im Gelterswoog bei Hohenecken, wo sich im Sommer etliche Wasserratten tummeln und die Seele baumeln lassen. Alarm geschlagen hatte anfänglich der am Badesee verortete Paddlerverein "Paddlergilde Kaiserslautern".

Nachdem ein Vereinsmitglied in die Fänge des bissigen Fischs, bei dem es sich wohl um einen Hecht gehandelt haben soll, gekommen war, ging auch bei der am Ufer gelegenen Paddlergilde die Angst um.

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Deren 1. Vorsitzende sah die Folgen einer Attacke des Horror-Hechts mit eigenen Augen und konnte der Bild gegenüber bestätigen: "Ich habe auch erst gelacht und es nicht als dramatisch angesehen. Aber als ich die Verletzung gesehen habe, bin ich erschrocken", so Christine Richter.

Auch Klinikum bestätigte drei Hecht-Bisswunden bei Schwimmern aus dem Gelterswoog

Hat ein Hecht im vergangenen Sommer gleich drei Menschen gebissen? (Symbolfoto)
Hat ein Hecht im vergangenen Sommer gleich drei Menschen gebissen? (Symbolfoto)  © 123rf/garrykosoff

Die mitunter rasiermesserscharfen Zähne eines Hechts können heftige Spuren hinterlassen. Im Fall des Paddlers seien es ernsthafte Schnitt- und Bisswunden an Hand und Bein gewesen.

Die Stadt Kaiserslautern will in erster Konsequenz den Bestand des gesamten Gelterswoog überprüfen. Sollten daraufhin zu viele Raubfische im beliebten Badesee heimisch sein, so könnte im nächsten Schritt darüber entschieden werden, ob der Bestand eben dieser Arten reduziert werde.

Doch warum beißt ein Fisch, der bereits seit eh und je in einem Gewässer heimisch ist, plötzlich um sich? Laut der Paddlergilde sei der Wasserstand in den letzten Monaten enorm zurückgegangen, was bei einer gleichbleibenden Anzahl größerer Fische und weniger Platz zu erhöhtem Stress führen könnte.

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Fest steht, dass der vor allem in den sozialen Medien oftmals praktizierte Hohn angesichts der nicht von der Hand zu weisenden Verletzungen völlig unangebracht zu sein scheint. Ob sich aber tatsächlich ein Hecht für die Attacken verantwortlich zeichnet, werden wohl erst die Ermittlungen der Stadt Kaiserslautern ans Tageslicht bringen.

Titelfoto: Montage: View/Reiner Voß/dpa, 123RF/garrykosoff

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