Bildschöner Hund wird von niemandem vermisst: Findet Problem-Vierbeiner noch sein Glück?
Aschaffenburg - Kokolores ist rein optisch gesehen ein wahres Prachtexemplar von einem Hund. Doch die Umstände, wie er in das Aschaffenburger Tierheim kam und welche Probleme eine Adoption des schwarzen Prachtburschen mit sich bringen kann, stehen hierzu im krassen Kontrast.
Wohl bewusst und herzlos von seinem Vorbesitzer zurückgelassen, kam der rund 58 Zentimeter Schulterhöhe messende American-Staffordshire-Terrier-Mix als Fundhund in die Obhut der unterfränkischen Pflegeeinrichtung. Aufgrund seiner Einstufung als Listenhund der Kategorie 1 gibt es aber an seinem jetzigen Standort bereits das erste Problem.
Denn in Bayern dürfen diese Hunde nicht legal gehalten werden, was eine Vermittlung in das unmittelbare Einzugsgebiet des Tierheims erheblich erschwert. Und auch sein Start im - hoffentlich nur kurzzeitigen - neuen Heim war problembehaftet.
Nähe und Körperkontakt konnte er zunächst nicht ab, zudem agierte er enorm distanzlos und mitunter frech.
Doch mit ausreichend Eifer - und der passenden "Bestechung" in Form von Leckerlis - kann man Kokolores durchaus in seine Schranken weisen und ihm zeigen, wer der Chef im Ring ist. Neue Kommandos kann er schnell erlernen, hier gilt jedoch exakt derselbe Grundsatz.
Der Gassigang kann mit dem Hunde-Schönling ebenfalls durchaus mit Problemen einhergehen, besonders wenn andere Hunde ins Spiel kommen. Denn seinen Artgenossen gegenüber versucht sich der Amstaff-Mix immer wieder gerne aufzuspielen.
Besonders wichtig für potenzielle Interessenten: Sie müssen dem Problem-Vierbeiner beibringen, selbst im stressigen Alltag einen kühlen Kopf zu bewahren und permanent mit und an ihm arbeiten. Dann ist es überaus wahrscheinlich, dass sie einen perfekten Alltagsbegleiter an die Seite gestellt bekommen.
Staffordshire-Terrier-Mix Kokolores darf in Bayern nicht gehalten werden: Kinder kann er nicht leiden
Fest steht, dass ein gemeinsamer Weg mit Kokolores nicht immer einfach sein wird. Zudem müssen potenzielle Interessenten nicht nur zwingend Hundeerfahrung, sondern im besten Fall noch Staff-Mix-Beschlagenheit mitbringen.
Kinder sollten übrigens keinesfalls im Haushalt leben, mit ihnen kommt der 30-Kilo-Rüde nämlich gar nicht klar.
Wer sich der Aufgabe gewappnet fühlt, dem schwarzen Prachtburschen ein Für-Immer-Zuhause samt der notwendigen Liebe und Erziehung zu bieten, der kann sich mit dem Aschaffenburger Tierasyl in Verbindung setzen. Möglich ist das unter der Rufnummer 06021/89260 oder per E-Mail.
Titelfoto: Tierheim Aschaffenburg