Seltene Reptilien suchen neues Zuhause: "Wunderschöne Kreaturen"
Bergheim – Versteckt im eigenen Panzer und mit einer traurigen Vergangenheit im Gepäck, befinden sich derzeit mehrere Wasserschildkröten im Bergheimer Tierheim bei Köln.
Zwar werden viele Tiere in der Ferienzeit vermehrt abgegeben, weil eine lang ersehnte Urlaubsreise ansteht, doch scheinbar gehören Schildkröten zu der Kategorie Tiere, die traurigerweise immer wieder einen Weg ins Tierheim finden.
"Weil den Besitzern die Pflege zu aufwendig ist oder sie schlichtweg nicht damit gerechnet haben, wie alt sie werden können", vermuten die Experten des Bergheimer Tierheims und stellen im Zuge dessen einige der einsamen Tiere vor, die sie als "wunderschöne Kreaturen" bezeichnen.
Dabei seien doch insbesondere Schildkröten sehr weise anmutende Tiere, findet das Tierheim. "Man wartet förmlich darauf, dass sie ihren Kopf rausstrecken und dir ein Konfuzius Zitat um die Ohren hauen", schreiben sie weiterhin scherzhaft und hoffen, die Exemplare in liebende Hände geben zu können.
Logischerweise sollten sich diese Hände fürsorglich um die alten Panzertiere kümmern. Denn bei richtiger Haltung können sie bis zu 60 Jahre alt werden.
Um dieses stolze Alter zu erreichen, ist ein großes Aquarium vonnöten. Ein guter Richtwert laut "Ein Herz für Tiere": Es sollte fünfmal so lang und 2,5 Mal so breit wie die Panzerlänge der Schildkröte sein.
Wasserschildkröten suchen neue Heimat
So sollte eine Wasserschildkröte gehalten werden
Nicht nur das. Auch die Temperatur des Wassers sollte ständig dem Jahresverlauf angepasst werden, um die Jahreszeiten nachzuahmen. Da die Tiere jedoch auch gern an Land gehen, sollte es zudem einen trockenen mit Sonnenplatz geben. Die 40 Grad sollten bestenfalls erreicht werden - "denn Schildkröten sind wechselwarm und brauchen die Wärme von außen".
Ausreichend Verstecke, einfache Wege sowie Sand, Pflanzen und Wurzeln sollten ebenfalls Teil des Aquariums sein.
Über die Nahrung müssen sich künftige Schildkrötenhalter außerdem informieren. Denn meistens essen sie Mückenlarven, Muscheln oder lebende Heuschrecken und Grillen.
Gegen gelegentliche Fütterungen mit Obst und Gemüse haben die bepanzerten Vierbeiner allerdings auch nichts einzuwenden.
Titelfoto: Montage: Screenshot/Instagram/tierheim_bergheim