Adoptieren statt kaufen: Du möchtest ein Tier aus dem Heim? Darauf musst Du achten

München - Hunde, Katzen, Kleintiere oder Zuchtvögel - viele Tiere warten im Tierheim sehnsüchtig auf eine zweite Chance. Du überlegst, ein Tier zu adoptieren? Hier erfährst Du, worauf Du Dich einstellen musst.

Kein Hund sitzt gerne im Tierheim, trotzdem werden die Tiere nicht leichtfertig an neue Besitzer abgegeben, um sie zu schützen.
Kein Hund sitzt gerne im Tierheim, trotzdem werden die Tiere nicht leichtfertig an neue Besitzer abgegeben, um sie zu schützen.  © DPA

Besuch: Das Tierheim freut sich über jeden Besucher! Informiere Dich aber vorab, wie die Öffnungszeiten aussehen, damit Du nicht vor verschlossener Türe stehst.

Kennenlernen: Das Tierheim sucht passende Menschen für seine Schützlinge, nicht anders herum. Nimm Dir deshalb Zeit, die Tiere kennenzulernen und gehe nicht mit festen Vorstellungen ins Heim. Tier und Halter sollen harmonieren. Manche Tiere brauchen etwas mehr Zeit, um sich auf einen Menschen einzulassen. Du wirst das Tier also nicht gleich nach Deinem ersten Besuch mitnehmen können. Die Mitarbeiter kennen sich gut aus. Sprich mit ihnen, sie können Dir viel über den Charakter der Tiere erzählen.

Tauglichkeit: Rechne damit, dass Dir viele Fragen gestellt werden. Das soll Dich nicht vergraulen, sondern dient vor allem dem Schutz der Tiere. Die Entscheidung, ein Tier aufzunehmen, sollte nicht leichtfertig getroffen werden. Nicht jede Lebenssituation ist für ein Tier besser als das Heim.

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Vorkontrolle: Bei Hunden wird das Tierheim eine Vorkontrolle des künftigen Zuhauses verlangen. So kann sichergestellt werden, dass der neue Besitzer auch wirklich für das Tier sorgen kann. Bei Katzen und Kleintieren ist das nicht vorgeschrieben. Vielleicht ist aber auch gerade das der Grund dafür, dass Katzen oft wieder zurückgebracht werden.

Schutzvertrag: Wenn Tier und Halter gut zusammen passen und alle Fragen geklärt sind, steht einer Adoption nichts mehr im Weg. Bei der Vermittlung wird ein Schutzvertrag abgeschlossen. Darin wird zum Beispiel geregelt, dass das Tier nicht weiter verkauft werden darf.

Gebühr: Das Tierheim verlangt eine Vermittlungsgebühr. Sie deckt einen Teil der Pflegekosten, dient aber auch zum Schutz der Tiere. Sie soll eine Hürde für leichtfertige Entscheidungen darstellen. Je nach Aufwand fallen die Gebühren für Tiere unterschiedlich aus. Hunde kosten mehr als Mäuse. Rassetiere kosten mehr, da das Tierheim verhindern will, dass ein Heimtier eine "günstige Alternative" zum Zuchttier wird. Hunde kosten zwischen 200 und 300 Euro, Katzen um die 100 Euro. Kleine Nagetiere und Vögel kosten zwischen 10 und 50 Euro. Bedenke: Tiere haben keinen Preis, sondern einen Wert.

Nachkontrolle: Mitarbeiter des Tierheims werden nach der Adoption einmal unangekündigten bei Dir zu Hause auftauchen und kontrollieren, ob es dem Tier gut geht. Leider sind solche Maßnahmen notwendig, um das Tierwohl zu gewährleisten. Wenn sich ein Tier immer wieder neu auf eine Situation einstellen muss, ist das sehr stressig.

Natürlich kannst Du Dich bei Tieren, die eine Herausforderung darstellen, auch nach der Adoption an das Tierheim wenden. In München gibt es zum Beispiel eine Hundeschule auf dem Gelände, bei der die Beziehung der beiden Partner für die Zukunft gefestigt wird.

Ich mag Tiere, kann aber keins bei mir aufnehmen. Wie kann ich trotzdem helfen?

Auch wenn man kein Tier bei sich zuhause aufnehmen kann, kann man die Tiere besuchen und sich im Heim mit ihnen ehrenamtlich beschäftigen.
Auch wenn man kein Tier bei sich zuhause aufnehmen kann, kann man die Tiere besuchen und sich im Heim mit ihnen ehrenamtlich beschäftigen.  © DPA

Das Tierheim ist auf Spenden angewiesen. Auch wenn Du kein Tier bei Dir aufnehmen kannst, kannst Du das Tierheim unterstützen (mehr dazu >>hier).

Wenn Du eine Patenschaft übernimmst, spendest Du regelmäßig einen Betrag und sorgst so für die Versorgung eines Tieres (mehr dazu >>hier).

Neben finanzieller Unterstützung ist das Tierheim auch für ehrenamtliches Engagement dankbar: Die Tiere müssen beschäftigt werden, die Gehege gereinigt. Bei Hunden kommt außerdem das Gassigehen hinzu. An einem Infonachmittag werden Dir die wichtigsten Grundregeln im Umgang mit Hunden vermittelt, sodass Du sicher unterwegs bist (mehr dazu >>hier).

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Besuche das Tierheim und erkundige Dich nach den Möglichkeiten vor Ort. Auch bei Festen und an Infoständen werden immer Helfer gesucht. Nicht nur Geldspenden, sondern auch Sachspenden, zum Beispiel Kuchen oder Dinge, die bei einer Tombola versteigert werden können, (mehr dazu >>hier) sind hilfreich.

Ob durch Spende, Ehrenamt oder einer Mitgliedschaft im Tierschutzverein, es kann ganz leicht sein, den Tieren zu helfen.

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