Studie deckt auf: Hier sorgen Hundebesitzer besser für ihre Tiere als Katzenbesitzer
Kopenhagen (Dänemark) - Jetzt ist es raus: Hunde werden von ihren Besitzern besser umsorgt als Katzen! Zumindest, wenn es nach einer neuen Studie der Universität Kopenhagen geht. Fast 20.000 Hunde- und Katzenhalter wurden von den Forschern befragt, um zu beurteilen, inwieweit sie sich um ihre Fellnasen kümmern.
Hundebesitzer scheinen laut der im Forschungsportal Frontiers veröffentlichten Studienergebnisse die Nase vorn zu haben, wenn es ums Umsorgen der eigenen Vierbeiner geht. Dazu wurden in Großbritannien, Dänemark und Österreich Tierhalter im Alter von 18 bis 89 befragt.
Die insgesamt 17.747 Haustierbesitzer - wobei ein nahezu gleiches Verhältnis zwischen Hunde- und Katzenhaltern bestand - mussten diverse Aussagen wie "Ich glaube, dass mein Haustier mein bester Freund ist" beantworten, aber auch Angaben zu Tierversicherungen und der Zahlungsbereitschaft zu lebensrettenden Behandlungen machen.
Das Ergebnis: Hunde waren öfter versichert als Katzen und ihre Besitzer waren in allen Testländern eher dazu bereit, Geld für lebensrettende Maßnahmen auszugeben.
In Großbritannien herrschte nur eine leichte Präferenz hin zu Hunden, die in Österreich deutlicher und am stärksten in Dänemark vertreten war.
Verschafft anhänglicheres Verhalten Hunden einen Vorteil?
Es gibt bereits ältere Studien, die untersuchten, inwieweit sich Katzen- und Hundebesitzer um ihre Haustiere kümmern. In einer dieser Studien wurde die Hypothese aufgestellt, Unterschiede könnten auf das Verhalten der Tiere zurückzuführen sein - Hunde würden eine stärkere (emotionale) Rolle bei der Reaktion ihrer Besitzer spielen.
Auch eine "kulturelle Hypothese" wurde als Grund für die Haltungsunterschiede angegeben: Das Umfeld des Tierhalters beeinflusse die Entscheidungen zum Wohle von Hund und Katze.
Eine andere Studie, die Hunde und Katzen in Mexiko und den USA betrachtete - wo Katzen nahezu ausschließlich in Wohnungen gehalten werden, Hunde hingegen eher als in Europa Wach- und Hofhunde sind - meint, Katzenbesitzer hätten ein innigeres Verhältnis zu ihren Tieren, da sie aufgrund ihrer Haltung mehr Zeit mit ihren Menschen verbringen würden.
Die dänischen Forscher der neuesten Studie spekulieren unter anderem auf den Kontakt- und Abhängigkeitsgrad der Tiere.
Hunde seien in ihrer Haltungsform abhängiger als Katzen (diese können z. B. selbst entscheiden, wann sie auf die Toilette gehen und sind nicht aufs Gassigehen angewiesen).
Je abhängiger und kontaktfreudiger das Tier, desto besser ist es umsorgt?
In Großbritannien und Dänemark wird nur jede vierte bis fünfte Katze ausschließlich innerhalb der Wohnung oder des Hauses gehalten. Die Samtpfoten hätten damit weniger Kontakt zu ihren menschlichen Haltern als Hunde, die wiederum eine engere Beziehung durch die Nähe aufbauen können.
Trotz des eindeutigen Ergebnisses in den drei Testländern erkannten die Forscher der Universität Kopenhagen die Grenzen ihrer Studie an - unter anderem die Tatsache, dass sie nur Tierhalter in drei relativ kleinen europäische Ländern untersuchten.
Weitere Studien seien notwendig, um eine allgemeingültigere Aussage zu treffen.
Die Hauptaussage der Studie sei unterm Strich nicht, dass Hundehalter bessere Haustierbesitzer im Vergleich zu jenen seien, die Katzen haben.
Vielmehr betrachte sie, "dass das Ausmaß, in dem sich Besitzer um ihre Hunde und Katzen kümmern, nicht allein durch die Natur der Tiere begrenzt oder auf andere Weise definiert wird und sich möglicherweise weiterentwickeln kann, wenn sich der Lebensstil der Menschen ändert."
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