Storch verhungert trotz vollem Magen: Tierschützer mit traurigem Fund im Bauch des Tieres

Flörsheim - Ein verhungertes Tier aufzufinden ist wohl nicht nur für eingefleischte Tierfreunde ein grausames und trauriges Bild. Im hessischen Flörsheim (Main-Taunus-Kreis) waren die Todesumstände eines Weißstorches Anfang Juni ganz besonders dramatisch.

Ein Weißstorch in seinem Nest (Symbolbild).
Ein Weißstorch in seinem Nest (Symbolbild).  © 123RF/nisanga

Am Montag, den 1. Juni, erreichte einen Mitarbeiter vom Flörsheimer Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) der entsprechende Anruf. Arbeiter des Deponieparks Flörsheim-Wicker hatten das tote Tier am Morgen vor Arbeitsbeginn aufgefunden.

Es lag im sogenannten "Feuchtgebiet" nahe der dort vor rund 20 Jahren errichteten Storchenmaste. Umgehend begab sich der zuständige BUND-Vertreter zum Ort des Geschehens und musste mit eigenen Augen mit ansehen, wie der Vogel mit einer Spannweite von rund zwei Metern leblos am Boden lag.

Wie die Flörsheimer Zeitung berichtet, sei der Storch beim Eintreffen noch warm gewesen, sein Tod konnte also noch nicht allzu lange zurückgelegen haben. 

Hilferuf aus Region Wittenberg! Tierheim wird von mehreren Katzengruppen überrollt
Tiere Hilferuf aus Region Wittenberg! Tierheim wird von mehreren Katzengruppen überrollt

Doch wie war es zu diesem tragischen Unglück gekommen? Da auf den ersten, geschulten Blick äußere Einflüsse ausgeschlossen werden konnten, konnte nur eine intensivere Begutachtung des Tierkadavers Aufklärung schaffen.

Bei einem Blick in die Innereien des Weißstorches, kam es dann zur traurigen Erkenntnis - das Tier war verhungert. Dabei war der Magen des Vogels prall gefüllt. Wie es trotzdem zum Hungertod kommen konnte, erklärte sich letztlich recht simpel. Der erst zwei Jahre alte Vogel hatte herumliegende Gummibänder für Würmer gehalten und diese gefressen - keinesfalls eine Seltenheit bei Störchen. 

Schon allein in Flörsheim sei es bereits zwei Mal dazu gekommen, dass Störche trotz eines vollgefüllten Magens verhungern, weil sie die Gummibänder, die in Gärtnereien beispielsweise zum Bündeln von Kräutersträußchen verwendet werden, fälschlicherweise für Nahrung hielten.

Im Magen des aktuell verstorbenen Tieres fand der zuständige BUND-Mitarbeiter satte zwei Hände voller Gummibänder.

Titelfoto: 123RF/nisanga

Mehr zum Thema Tiere: