Stadt hat massives Taubenproblem: Geplante Maßnahme ist schockierend
Limburg - Limburg wird derzeit von einer tierischen Kontroverse in Atem gehalten. Während die Stadtverordneten für drastische Maßnahmen gegen eine Tauben-Überpopulation stimmten, gehen Tierschützer auf die Barrikaden.
Rund 700 der oftmals despektierlich als "Ratten der Lüfte" bezeichneten Vögel leben derzeit in der mittelhessischen Stadt an der Lahn. Die Entscheidung, die Tauben durch einen Genickbruch zu töten, stößt auf Empörung und Trauer in gleichem Maße.
Ein Stadtsprecher gab bekannt, dass der Limburger Umweltausschuss zuvor diese Vorgehensweise befürwortet hatte, was zu hitzigen Protesten von Tierschützern führte. Vor der Stadtverordnetenversammlung versammelten sich etwa 40 Demonstranten, um ihre Ablehnung gegenüber dieser Entscheidung kundzutun.
Die Luft war erfüllt von Anschuldigungen, als einige der Stadtverordneten außerhalb des Versammlungsgebäudes als "Mörderbande" beschimpft wurden.
Die geplante Tötung der Tauben soll nun einer rechtlichen Überprüfung unterzogen werden, wie der Stadtsprecher bekannt gab. Zuständig dafür ist zunächst das Veterinäramt. Die vorerst auf zwei Jahre befristete Tötung der Vögel soll genutzt werden, um die Populationsgröße der Tauben zu regulieren.
Hiernach solle eine "Geburtenkontrolle" in betreuten Taubenhäusern, wo die Tiere versorgt werden und ihre Gelege entfernt werden, um das Schlüpfen von Küken zu verhindern, ausreichen. Das hessische Umweltministerium hat die Stadt ebenfalls aufgefordert, diese Alternative sorgfältig zu prüfen.
Hitzige Proteste für das Taubenwohl: Prominenter Jäger will Tötungsauftrag selbst übernehmen
Der Limburger Umweltausschuss stützte seine Entscheidung auf die Beratung des Falkners und Jägers Berthold Geis. Dieser, bereits bekannt für seine Tätigkeit im Auftrag von Kommunen und Firmen, verteidigte die Tötung der Tauben. Seine Lizenz erstritt er sich gleich mehrmals vor Gericht, und er plant, sich um den Auftrag in Limburg zu bewerben.
Seine Methode sieht vor, die Tauben in einen Fangschlag zu locken, wo sie zunächst betäubt und dann durch Genickbruch getötet werden. Wie es in der emotionalen Debatte weitergeht, bleibt abzuwarten.
Titelfoto: Sascha Lotz/dpa