Sie überlebte die Wildnis nicht: Toter Bartgeier Wally wird untersucht
Berchtesgaden/Garmisch-Partenkirchen - Nach dem Tod des Bartgeier-Weibchens Wally werden die Überreste des Tieres untersucht.
Dies solle eine mögliche Todesursache klären, sagte der Sprecher des Landesbundes für Vogelschutz (LBV), Markus Erlwein, am Mittwoch. "Wir hoffen, dass wir im Laufe des Juni etwas erfahren."
Allerdings sei unklar, inwieweit die Untersuchungen konkrete Ergebnisse bringen können. Der Kadaver habe wahrscheinlich bereits mindestens einen Monat draußen gelegen.
"Ob man aus den wenigen Überresten wirklich etwas herausfinden kann, ist offen."
Ein Kletterteam des LBV hatte am Samstag die Reste des seit Mitte April verschwundenen Tieres gefunden. In einer unzugänglichen Felsrinne auf 1500 Metern Höhe lagen Knochen, Federn, Ring und GPS-Sender.
Wally und ihre Artgenossin Bavaria waren im vergangenen Sommer mehr als 100 Jahre nach der Ausrottung der Bartgeier in Deutschland im Nationalpark Berchtesgaden ausgewildert worden.
Bavaria, die ihre Kreise bis nach Wien zog, ist weiterhin wohlauf. In der nächsten Woche sollen erneut zwei junge Bartgeier-Weibchen aus demselben Zuchtprogramm in Spanien ausgewildert werden.
Titelfoto: Peter Kneffel/dpa