Sie tötete einen Jogger: "Problembärin" kommt in den Schwarzwald
Bad Rippoldsau-Schapbach - "Problembärin" Gaia, die 2023 in Italien einen 26 Jahre alten Jogger getötet hat, sollte eigentlich in diesem Jahr in ein Hochsicherheitsgehege im Schwarzwald umziehen.
Doch die Ankunft des Tieres im Alternativen Wolf- und Bärenpark im Schwarzwald ist auf das Frühjahr 2025 verschoben worden. Das liege unter anderem an wetterbedingten Verzögerungen beim Bau des Geheges, sagte ein Sprecher.
Die 17 Jahre alte Bärin, Schwester von "Problembär" Bruno, hatte im April vergangenen Jahres im Val di Sole in Norditalien einen Jogger angegriffen und tödlich verletzt.
Danach war sie lebend gefangen worden. Im Bärenpark soll sie eine neue Heimat finden - abseits des Besucherverkehrs.
Zunächst sollte Gaia erlegt werden. Tierschützer erreichten nach längeren juristischen Auseinandersetzungen jedoch, dass das Tier mit der Bezeichnung JJ4 am Leben bleiben darf.
Sicherheit geht immer vor: Drei Meter hohe Elektrozäune in Planung
Der Bärenpark in Bad Rippoldsau-Schapbach hatte sich schon vor einiger Zeit bereit erklärt, Gaia aufzunehmen. Zurzeit lebt sie noch in einem Gehege nahe Trient in Italien.
Die etwa einen Hektar große Freianlage im Bärenpark soll rund eine Million Euro kosten und durch Spenden finanziert werden.
Das Gelände wird von etwa drei Meter hohen Elektrozäunen umgeben und auch mit einem sogenannten Untergrabschutz ausgestattet sein, wie der Sprecher weiter erläuterte.
Das soll verhindern, dass Gaia sich unter dem Zaun hindurch zurück in die Freiheit buddelt. Auch eine Überwachung mit Kameras ist geplant. Viel Regen hatte die Arbeiten zuletzt erschwert. Das Gelände ist sehr waldig und bergig.
Gaia soll keinen Kontakt mit Besuchern haben und vorerst allein in ihrem Gehege leben. Je nach Entwicklung könne man später aber auch noch andere im Bärenpark lebende Bären zu ihr lassen. Wann genau Gaia in den Schwarzwald kommt, steht nicht fest. Bislang gebe es keinen Termin für den Transport.
Titelfoto: Philipp von Ditfurth/dpa