Sie hausten zwischen Kadavern: Pferd und Ponys erleben persönliches Weihnachtswunder

Felsberg-Beuern - Besonders zur besinnlichen Zeit des Jahres macht solch ein Fall betroffen. Kurz vor Heiligabend rettete das Tierheim in Felsberg-Beuern (Nordhessen) ein Pferd und zwei Ponys vor dem sicheren Tod.

Auch zwei Ponys wurden auf dem Gelände sichergestellt. (Symbolfoto)
Auch zwei Ponys wurden auf dem Gelände sichergestellt. (Symbolfoto)  © 123rf/framed1

Wie die Verantwortlichen des Tierheims berichteten, waren die Tiere in einem scheußlichen Zustand, komplett abgemagert und verwahrlost. Untergebracht waren die armen Wesen auf dem Gelände eines Kleingartens, der sich in einem kaum besseren Zustand als die geretteten Tiere befand.

Überall hatte sich Sperrmüll angesammelt, wie Tierheimsprecherin Cornelia Reiß berichtete, Pferd und Ponys war zudem augenscheinlich seit langer Zeit weder Futter noch etwas zu trinken bereitgestellt worden.

Besonders erschreckend: Schon im August dieses Jahres hatten Kontrolleure des Veterinäramtes derartige Mängel festgestellt, waren aber noch nicht final eingeschritten. Erst der Aufruf eines Mitarbeiters des Tierheims, der den jetzigen Zustand der Tiere hautnah erlebt hatte, veranlasste das Veterinäramt des Schwalm-Eder-Kreises am vergangenen Donnerstag dazu, die Tiere sicherzustellen.

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Zudem wurde ihre Unterkunft genauer inspiziert, wobei noch weitere drastische Mängel aufgedeckt und erschreckende Beobachtungen gemacht wurden.

So sei das aus mehreren Gärten bestehende Grundstück durchzogen von kaputten Zäunen gewesen, an denen sich die Tiere hätten verletzen können. Darüber hinaus habe es einen gemauerten, aber leeren Teich gegeben, in den sie hätten stürzen können.

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Sichtlich abgemagert und in sehr schlechtem Zustand wurde das auf der Kleingartenanlage untergebrachte Pferd von den Tierhelfern aufgefunden.
Sichtlich abgemagert und in sehr schlechtem Zustand wurde das auf der Kleingartenanlage untergebrachte Pferd von den Tierhelfern aufgefunden.  © Tierheim Beuern

Letztlich habe man auch einen Schuppen entdeckt, in dem die Kadaver von mindestens drei Hühnern aufgefunden wurden. Auch ihnen fehlte offenbar jegliche Verpflegung, weshalb sie jämmerlich verhungert und verdurstet sein mussten.

Seit der Durchsuchung des Veterinäramtes befinden sich die Tiere nach einer tierärztlichen Untersuchung in der Obhut des Kreisveterinäramtes. Ob sie überleben ist Stand jetzt so ungewiss wie die weiteren Konsequenzen für ihren Halter.

Titelfoto: Tierheim Beuern

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