Sie duften nach Blumen und Honig: Diese Tiere sind einzigartig und extrem bedroht
Neuseeland - Kakapos zählen wohl zu den kuriosesten Lebewesen überhaupt. Denn die Papageien besitzen Eigenschaften, die sonst keiner ihrer Artgenossen hat. Das ist auch ein Grund, warum die Tiere extrem bedroht sind. In Neuseeland kehren Kakapos jetzt trotzdem in ihren ursprünglichen Lebensraum zurück.
Der Kakapo ist einer der kultigsten, seltensten und sicher auch buntesten Vögel, die es gibt. In Neuseeland ist es einer Naturschutz-Behörde erstmals seit gut 40 Jahren wieder gelungen, vier männliche Kakapos auf dem Festland anzusiedeln.
Die Rückkehr des stark gefährdeten Papageis sei ein Meilenstein und für ganz Neuseeland von großer Bedeutung, so Deidre Vercoe, Managerin bei der zuständigen Behörde Department of Conservation (DOC).
51 noch lebende Exemplare zählten die Naturschützer im Jahr 1995. Bis heute wuchs die Population auf rund 250 Kakapos an. Vor allem deswegen, weil sich die Tiere auf Inseln vor der Küste Neuseelands ausbreiten konnten, ohne Angst haben zu müssen, gefressen zu werden.
Denn die Papageien sind aufgrund ihrer Eigenschaften beinahe wehrlos.
Süß, duftend, flugunfähig und laut - Kakapos sind einzigartig
Die großen grünen Papageien sehen nicht nur niedlich aus, sie duften auch gut. Nämlich nach Blumen und Honig. Kein Wunder also, dass sie Fressfeinde wie etwa Ratten, Marder, Katzen und andere kleine Säugetiere magisch anziehen. Dumm nur, dass die Vögel sich nicht gut verteidigen können.
Der britische Zoologe Mark Carwardine bezeichnete den Kakapo einmal als "größten, fettesten und flugunfähigsten Papagei der Welt", der so anhänglich wie ein Hund und so verspielt wie ein Kätzchen sei und sich mit Luft aufblasen könne, um die Größe und Form eines Fußballs anzunehmen.
Daten des Department of Conservation untermauern die Feststellung: Männchen erreichen ein Gewicht von bis zu 2,2 Kilogramm, Weibchen können bis 1,4 Kilogramm schwer werden. Zudem sei der Kakapo die vielleicht am längsten lebende Vogelart der Welt, die schätzungsweise 90 Jahre alt werden kann.
Per Flugzeug ging es für die Papageien von den Inseln aufs Festland
Um in ihren neuen Lebensraum zu gelangen, hieß es für die Kakapos anschnallen und die Rückenlehnen gerade stellen. Denn für die vier Tiere ging es per Flugzeug von Queenstown auf der Südinsel nach Auckland auf die neuseeländische Nordinsel. Von da aus brachten sie die Forscher in ein Naturschutzgebiet.
"Das Hauptaugenmerk dieser Umsiedlung liegt darauf, herauszufinden, ob die Kakapos in einem eingezäunten Schutzgebiet leben können", so Deidre Vercoe. Ob Einheimische oder Touristen die Vögel zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder zu Gesicht bekommen, ist allerdings unrealistisch, denn Kakapos verstünden es gerade meisterhaft, sich zu tarnen.
Völlig anonym werden die Papageien aber nicht bleiben, denn ihre dröhnend-lauten Rufe sind über große Distanzen zu hören.
Titelfoto: Jake Osborne/Department of Conservation/dpa