"Seit 50 Jahren nicht gegeben": Junge macht seltenen Fund auf Urlaubsinsel
Borkum - Im Hafen der ostfriesischen Urlaubsinsel Borkum hat ein Junge bereits vor rund einem Monat einen seltenen Fang gemacht.
Wie jetzt bekannt wurde, hatte der Borkumer ein besonders seltenes Seepferdchen im Netz, das er daraufhin ganz aufgeregt mit seinen Eltern ins Aquarium Borkum brachte.
"Das hat es bei uns seit 50 Jahren nicht gegeben, dass ein Seepferdchen lebend gefangen wurde. Wir sind natürlich happy", berichten Maria und Ihno Oetjen, die Betreiber des Aquariums.
Vor 14 Tagen dann hatten Fischer auf einem Kutter ein zweites Seepferdchen im Netz entdeckt. Somit haben nun gleich zwei seltene Kurzschnäuzige Seepferdchen in dem Nordsee Aquarium ein neues Zuhause gefunden.
Nach Angaben des Vereins Schutzstation Wattenmeer in Husum gibt es weltweit etwa 100 Arten von Seepferdchen, die zwischen 1,5 und 35 Zentimeter groß werden.
Sie galten seit 1930 im deutschen Wattenmeer als ausgestorben. Seit Ende der 1990er Jahre wurden aber immer wieder mal lebende Exemplare entdeckt.
Kurz- und Langschnäuzige Seepferdchen sind von Europas Küsten bekannt - im Wattenmeer kommt eher das Kurzschnäuzige ("Hippocampus hippocampus") vor. Es hat keine oder kurze Fransen auf dem Kopf, seine Schnauze ist kürzer als ein Drittel der Kopflänge und aufwärts gebogen. Seepferdchen schlürfen kleine Beutetiere wie Planktonkrebschen in weniger als einer Hundertstelsekunde mit ihrem Rüssel ein.
Der blitzschnelle Saugakt erzeugt ein hörbares Klicken.
Titelfoto: Bernd Wüstneck/ZB