DNS-Spuren bestätigen: Jogger (†26) durch Schwester von "Problembär Bruno" getötet
Caldes (Italien)/Bayrischzell - Unweit der italienischen Stadt Trient ist vor knapp einer Woche ein Jogger durch eine Bärenattacke getötet worden. Nun kam heraus: Das Tier, das die tödlichen Verletzungen verursachte, ist die Schwester des als "Problembär" bekannt gewordenen Braunbären Bruno ("JJ1"), der in Bayern 2006 erlegt wurde.
Das meldete die "Bild" unter Berufung auf Informationen der Staatsanwaltschaft Trient.
Die DNS-Spuren am Opfer würden eindeutig darauf hinweisen, dass der als "Gaia" bekannte Braunbär ("JJ4") den 26 Jahre alten Jogger angegriffen hätte.
Das 17 Jahre alte Tier fiel in der Vergangenheit immer wieder negativ auf.
Am 22. Juni 2020 griff die Bärin Vater und Sohn am Monte Peller an und verletzte beide. "Gaia" wurde - wie einst ihr Bruder - als Problembär eingestuft und nun durch die italienische Regierung in Rom zum Abschuss freigegeben.
Das Tier trägt ein Funkhalsband, allerdings werden von dem offenbar keine Signale mehr ausgesendet.
Die Familie rund um den am 26. Juni 2006 im bayerischen Landkreis Miesbach erschossen "Bruno" sorgt immer wieder für Schlagzeilen.
Familie von "Bruno" greift immer wieder Menschen und Tiere an
So wurde vor ziemlich genau 15 Jahren, am 14. April 2008, der ebenfalls als Problembär eingestufte "JJ3" erschossen, nachdem er zunehmend seine Nahrung systematisch in Siedlungen gesucht hatte und Tiere angefallen hatte.
Auch griff der als "Boss" bezeichnete Halbbruder von "Bruno" und "Gaia", der Braunbär "MJ5", Anfang März einen 38 Jahre alten Mann in Val di Sole (Italien) an und verletzte diesen unter anderem am Kopf.
Der Vater von Bruno, "Jurka", musste 2007 wegen Auffälligkeiten nach Baden-Württemberg in den dortigen Wolf- und Bärenpark Schwarzwald umgesiedelt werden.
Er war zuvor, zusammen mit dem Weibchen Joze, zur Wiederansiedlung nach Trient (Italien) gebracht worden.
Seitdem haben sich die Braunbären weiter ausgebreitet und fanden in der Vergangenheit immer wieder über die Alpen ihren Weg nach Bayern. Wie einst auch "Bruno", der heute ausgestopft im Museum "Mensch und Natur" in München steht.
Titelfoto: Peter Kneffel/dpa