Victoria (Australien) - Um sie vor den Auswirkungen eines massiven Waldbrands zu schützen, ließ die australische Regierung Hunderte Koalas töten. Nun sieht sie sich heftiger Kritik ausgesetzt.
Vergangene Woche wurde im australischen Budj Bim Nationalpark ein Waldbrand durch einen Blitz entfacht. Um die dort lebenden Koalas vor dem Feuertod, der Trockenheit und dem Verhungern zu schützen, entschieden sich die Behörden dafür, zahlreiche Tiere töten zu lassen.
Aus Helikoptern heraus sollen laut Tierschützern rund 700 Koalas erschossen worden sein. Doch trafen die Scharfschützen dabei nicht nur erkrankte Tiere, sondern auch gesunde Muttertiere, die ihre Jungen gerade austrugen.
Ebenso sollen zahlreiche Mütter ihren Jungtieren entrissen worden sein, wodurch diese nun eigenständig überleben müssen. Kein Wunder, dass sich die australische Regierung jetzt von zahlreichen Tierschutzorganisationen ordentlich was anhören muss.
Beamte ließen verlauten, dass die Massentötung notwendig gewesen sei. Doch mit dieser Aussage geben sich Aktivisten nicht zufrieden.
Aus der Höhe eines Hubschraubers heraus den Gesundheitszustand eines Tieres abzuschätzen, sei nicht nur schwierig, sondern nahezu unmöglich. Klar, dass dabei unzählige gesunde Tiere getötet werden können.
Die Regierung verteidigt ihr Vorgehen
"Der Einsatz von Schüssen aus der Luft sollte nur als letztes Mittel in Betracht gezogen werden. Die Tötung von Koalas aus der Luft ist eine australische Premiere und stellt einen ethisch bedenklichen Präzedenzfall dar", meldete sich die Organisation "Friends of the Earth Melbourne" mit einem Statement zu Wort.
Trotz der massiven Gegenwehr steht die Regierung zu ihrer Anordnung und behauptet, auf Anraten von Veterinärexperten gehandelt zu haben.