Retter aus Leidenschaft: Hier überleben verletzte und geschwächte Igel im Winter

Fürth - Igel in Mittelfranken müsste man sein. Dort haben die laufenden Stachelkugeln gute Chancen, es durch die kalten Wintermonate zu schaffen – auch, wenn sie verletzt oder schwach sind. Vorausgesetzt, sie landen in den Händen von Jana Zwanziger (53).

Verdient keinen Cent damit, doch die Tierliebe treibt sie voran: Jana Zwanziger (53) hilft mit ihrem Team aus Ehrenamtlichen den Igeln (nicht nur) durch den Winter.
Verdient keinen Cent damit, doch die Tierliebe treibt sie voran: Jana Zwanziger (53) hilft mit ihrem Team aus Ehrenamtlichen den Igeln (nicht nur) durch den Winter.  © NEWS5 / David Oßwald

Nicht nur die Menschen aus der Umgebung bringen ihr die notleidenden Tiere vorbei, die gefunden werden.

Auch Polizei und Feuerwehr wissen nach all den Jahren: Hier sind die Igel in guten Händen. Dabei begann ihr Engagement für die kleinen Piekser eher zufällig – als ihr Sohn auf einem IKEA-Parkplatz einen verletzten Igel entdeckte.

"Den haben wir aufgezogen. Und dann habe ich gedacht okay, war ja gar nicht so schwer, kann man ja noch mal machen", so Zwanziger.

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Aus diesem Gedanken heraus entstand vor neun Jahren in Führt ihre private Igel-Station, wo den Tieren, die verletzt, krank oder unterernährt sind, eine Chance auf das Überleben geschenkt wird.

Zusammen mit ihren ehrenamtlichen Helfern päppelt sie die Tiere auf und hat schon eine vierstellige Zahl gerettet. Nicht jede Geschichte endet freilich mit einem Happy End.

Egal, wie schlecht es steht: "Wir kämpfen echt um jeden Igel"

Nicht jede Geschichte hat ein Happy End – doch tausenden Igeln kam bereits die notwendige Hilfe zugute.
Nicht jede Geschichte hat ein Happy End – doch tausenden Igeln kam bereits die notwendige Hilfe zugute.  © NEWS5 / David Oßwald

"Ich würde hier eher dazu tendieren, dass sie ganz, ganz schlechte Chancen hat. Bloß eine Überlebenschance von 30 Prozent", vermutet Zwanziger, während sie einen Igel in den Händen hält. Aber es soll nichts unversucht bleiben.

"Es kommt auch darauf an: wie macht sie mit? Wie greifen die Medikamente?" Und was wird der Tierarzt zu den Röntgenbildern sagen, die gemacht wurden? Aber auch in diesem Fall hält sie an ihrem Motto fest: "Wir kämpfen echt um jeden Igel."

Dank Futter- und Geldspenden ist es ihr und ihrem Team überhaupt möglich, diese Tierliebe so effektiv und sinnvoll auszuleben. Bereits 2018 teilte sie öffentlich mit, dass ein Tier etwa rund 100 Euro kosten verursacht. Also deutlich mehr als vor Corona, Energiekrise, Wirtschaftsflaute und Inflation.

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In diesem Jahr wurde der Igel zum "Tier des Jahres" gekürt. Wobei "gekürt" ein Euphemismus ist.

"Das hat aber eigentlich einen traurigen Hintergrund. Weil der Igel jetzt auf der 'Roten Liste der bedrohten Arten' angekommen ist", ordnet die Tierretterin diese "Ehrung" ein.

"Wir sind auf dem besten Weg, ein 60 Millionen Jahre altes Tier tatsächlich aussterben zu lassen."

Titelfoto: NEWS5 / David Oßwald

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