Regierung fordert alle Bürger auf, am Valentinstag eine Kuh zu umarmen

Neu-Delhi - Indiens Regierung hat die Menschen aufgefordert, auf "westliche" Traditionen am Valentinstag zu verzichten und stattdessen lieber mit einer Kuh zu kuscheln.

Zwei Kühe stehen vor einem Schaufenster in Delhi, um sich vor dem Regen zu schützen.
Zwei Kühe stehen vor einem Schaufenster in Delhi, um sich vor dem Regen zu schützen.  © Satish Sharma/AP/dpa

Im Hinduismus, der vorherrschenden Religion in Indien, gelten Kühe als heilig.

Wie die Regierung nun in einer Mitteilung erklärte, bringe das Umarmen einer Kuh "emotionalen Reichtum" und steigere das "individuelle und kollektive Glück".

Für den bevorstehenden Valentinstag (14. Februar) wurden daher alle Menschen aufgefordert, eine Kuh in ihre Arme zu schließen.

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Wie der Guardian berichtet, will die indische Regierung mit der Kampagne ein Gegengewicht zu "korrupten Werten" und der "Blendung durch die westliche Zivilisation" schaffen.

Der Valentinstag, welcher ursprünglich ein christlicher Feiertag war, habe in den letzten zehn Jahren zu energischen Marketing-Maßnahmen mit Blumensträußen, Teddybären und herzförmigen Geschenken geführt und damit die älteren Traditionen Indiens überlagert.

Ein Teil der Anti-Valentinstags-Rhetorik richtet sich direkt gegen Frauen: So heißt es in der Erklärung, der Valentinstag fördere weibliche Promiskuität und vulgäres Verhalten.

Regierung will Kuh zum Symbol nationaler Identität machen

Heilige Tiere: Fast überall in Indien ist das Schlachten von Kühen verboten.
Heilige Tiere: Fast überall in Indien ist das Schlachten von Kühen verboten.  © SAJJAD HUSSAIN / AFP

Der Tag der Kuhumarmung ist nicht die erste Initiative der rechtskonservativen und hindu-nationalistischen Bharatiya Janata Party (BJP) unter der Führung von Premierminister Narendra Modi (72).

Schon in der Vergangenheit hatte die Partei versucht, die Verehrung der Kuh zu einer landesweiten Politik zu machen.

Die wohl verrückteste Idee war die Einführung einer nationalen "Kuhwissenschaft".

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Zum Lehrbuchmaterial gehörten kuriose und fragwürdige Behauptungen: Indische Kühe hätten mehr Emotionen als ihre ausländischen Artgenossen, ihre Höcker besäßen magische Kräfte und ihr Dung könne Strahlung verhindern.

Nachdem Lehrer, Professoren und Studenten jedoch dagegen protestierten, wurde die Pseudowissenschaft wieder abgeschafft.

In den meisten indischen Bundesstaaten ist das Schlachten von Kühen verboten. Auch der Verkauf und Verzehr von Rindfleisch ist vielerorts im ganzen Land untersagt, so auch in der Hauptstadt Neu-Delhi.

Titelfoto: SAJJAD HUSSAIN / AFP

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