Ratten, tote Katzen und Co.: Schwere Vorwürfe gegen Brandenburger Horror-Tierheim

Von Johannes Kohlstedt

Wesendahl - Diese Bilder sind nichts für schwache Nerven! Normalerweise soll ein Tierheim ein Zufluchtsort für verstoßene oder kranke Haustiere sein. Hier können sie wieder Kraft und im besten Fall eine neue Familie finden.

Kranke Tiere würden oft nur unzureichend behandelt werden. Katzenjungen werden in viel zu engen Käfigen gehalten. (Bildmontage)
Kranke Tiere würden oft nur unzureichend behandelt werden. Katzenjungen werden in viel zu engen Käfigen gehalten. (Bildmontage)  © privat

Im Brandenburger Tierheim Wesendahl (Landreis Märkisch-Oderland) herrschen jedoch offenbar katastrophale Zustände.

Heimlich aufgenommene Handyaufnahmen bestätigen den Eindruck: Scheinbar tote Katzen liegen auf dem Boden, ein Hund liegt mit offener Wunde in seinem Korb, mehrere Kätzchen werden zu sechst in einen Käfig gestopft, Tiere werden wohl vernachlässigt bzw. nur ungenügend behandelt.

Etwa 450 Tiere haben in dem Heim ein neues Zuhause gefunden, darunter sind aber nicht nur mindestens 30 Hunde und 70 Katzen, sondern auch Wildtiere wie Waschbären, Stachelschweine und sogar Affen.

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Das Problem: Es gibt offenbar viel zu wenige Mitarbeiter, um sich auch nur annähernd richtig um die Tiere kümmern zu können.

Kein Wunder, dass der Landestierschutzverband Brandenburg und der Tierschutzverein für Berlin (TVB) die Schließung des Betriebs und ein lebenslanges Tierhaltungsverbot für die Betreiberfamilie fordert.

Tiere bekommen keine angemessene Behandlung

Ein Hund liegt mit seiner offenen Wunde in seinem Korb. Die Wunden sollen oftmals nur mit Blauspray behandelt worden sein.
Ein Hund liegt mit seiner offenen Wunde in seinem Korb. Die Wunden sollen oftmals nur mit Blauspray behandelt worden sein.  © privat

Bislang haben aber weder wiederholte Meldungen von Besuchern oder ehemaligen Mitarbeitern beim zuständigen Veterinäramt des Kreises Märkisch-Oderland, noch eine Anzeige wegen Tierquälerei zu Konsequenzen geführt.

Dabei sind die Vorwürfe schwer. So sollen schwer kranke oder verletzte Tiere keine angemessene Behandlung bekommen. Sie würden dann so lange unbehandelt bleiben, bis sie eingeschläfert werden müssten, oder man ließ sie von selbst sterben. Zudem soll die gesamte Anlage - vor allem die Vogelbereiche - unter einem starken Rattenbefall leiden.

Besonders hart: Schon mehrmals sollen Katzenbabys kurz nach der Geburt mit den blutigen Handtüchern in der Waschmaschine mitgewaschen worden sein.

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"Die Tiere müssen umgehend aus den unhaltbaren und z. T. schrecklichen Zuständen im Tierheim Wesendahl gerettet werden. Nach einer echten Prüfung durch die zuständige Behörde kann hier nur ein lebenslanges Tierhalteverbot für die Betreiber folgen. Es entsteht der Eindruck, dass die zuständige Behörde bewusst über Jahre weggeschaut hat, weil sie sonst nicht wüssten, wohin mit allen Fundtieren", kritisiert Tierschützerin und Vorstandsvorsitzende des TVB Eva Rönspieß.

Titelfoto: privat

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