Radikale Aktivisten nehmen Pelzfarm hoch: Mehrere Tausend Nerze freigelassen!
Wisconsin (USA) - 3000 Nerze wurden von einer bei einem nächtlichen Raubüberfall auf eine Pelzfarm in Wisconsin (USA) in die Wildnis entlassen. Den Schaden entdeckte der Eigentümer erst am nächsten Morgen, als die Tiere schon auf und davon waren.
Wie das Nachrichtenportal Insider berichtete, wurden 3000 von 4000 Nerzen auf der "Olsen Fur Farm" in Independence im US-Bundesstaat Wisconsin vergangene Woche in einer Nacht-und-Nebel-Aktion befreit.
Aktivisten, die offenbar mit der zumindest Kontakt zu der Organisation Animal Liberation Front (ALF) haben, schnitten zunächst ein Loch in den Maschendrahtzaun, den das Grundstück der Pelzfarm umgibt, und öffneten dann drei Viertel der Käfige.
Die ALF wird vom FBI als radikale Organisation eingestuft. Laut der Tierschutz-Organisation PETA habe die ALF in der Vergangenheit unter anderem leerstehende Gebäude angezündet, in denen vorher Tiere gequält und getötet wurden.
PETA distanziert sich von diesen Handlungsansätzen, verurteilt die ALF aber nicht für ihre illegalen Aktionen, "bei denen keinem Lebewesen Schaden zugefügt wird".
"Olsen Fur Farm" schon mehrere Jahrzehnte in Betrieb
Auf X (ehemals Twitter) hinterließen die Aktivisten nach ihrer Nerz-Befreiungsaktion folgende Zeilen: "[Die Pelzfarm] ist vorerst in Betrieb, aber vielleicht hat die Freilassung mehrerer Hundert Nerze eine Chance, sie endgültig zu schließen."
In einer offiziellen Pressemitteilung hieß es, dass die Pelzfarm bereits 1997 von Tierschutz-Aktivisten hochgenommen wurde - damals befreiten sie 800 Tiere. Wie lange die Pelzfarm bereits existiert, ist unklar.
"Wir hoffen, dass viele der Nerze ihre Freiheit in freier Wildbahn genießen und dass diese Farm in den kommenden Jahren nicht in der Lage sein wird, Tausende und Abertausende von ihnen zu züchten", schrieben die Aktivisten.
Mehr Schaden als Hilfe für die Tiere?
Der Präsident der Fell-Kommission der USA, Challis Hobbs, sieht die Befreiung der Tiere kritisch und meint, dass es ihnen "möglicherweise mehr geschadet als geholfen hat".
Mehrere Tausend Nerze wurden planlos auf das gleiche Stück Land losgelassen. So eine Aktion könne "das Ökosystem durcheinander bringen", so Hobbs.
Er ist der Meinung: "Sie sterben im Grunde einfach, weil es nichts zu essen gibt und sie keine Höhlen haben, in denen sie sich vor Angriffen von Raubtieren schützen können."
Laut der örtlichen Polizei wurden aber bis zum vergangenen Mittwoch etwa 90 Prozent der Nerze wieder eingefangen.
Titelfoto: Bildmontage: Screenshot: X/Twitter/NAALPO, 123RF/federicofoto