Plötzlich sterben junge Störche: Das steckt hinter den vermehrten Todesfällen

Halle (Saale) - Im Saalekreis in Sachsen-Anhalt sind in den letzten Wochen vermehrt Todesfälle bei jungen Weißstörchen beobachtet worden.

Die Ursache für vermehrte Todesfälle bei jungen Störchen im Saalekreis sind Plastikabfälle. (Symbolbild)
Die Ursache für vermehrte Todesfälle bei jungen Störchen im Saalekreis sind Plastikabfälle. (Symbolbild)  © Thomas Warnack/dpa

Bei der Sektion zweier Jungtiere wurde nun die Verstopfung des Magens mit Plastikabfällen als Todesursache festgestellt, wie das Landesamt für Verbraucherschutz (LAV) am Dienstag mitteilte.

Demnach war der Magen eines Storches, der im LAV untersucht wurde, unter anderem mit einem Gemisch aus Plastikfolien, Schnüren und Isolierung von Stromkabeln gefüllt.

Diese Anteile waren den Angaben zufolge stark ineinander verschnürt, wodurch sich die Magenschleimhaut entzündete.

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Bei einem weiteren Jungstorch wurden ähnliche Befunde festgestellt. Andere Erkrankungen seien an den Tieren nicht festgestellt worden.

"Es ist anzunehmen, dass die unerfahrenen Jungtiere die Gummibänder mit Regenwürmern und anderen kleinen Beutetieren verwechseln", hieß es.

Folien und Verpackungsmüll beim Nestbau

Offen sei jedoch, wo sie die Möglichkeit hatten, die zahlreichen Gummibänder zu finden. "Möglicherweise haben die Tiere Zugang zu Entsorgungseinrichtungen, wie zum Beispiel einer Mülldeponie."

Zudem seien auch Fälle bekannt, in denen die Küken im Nest nach Regenfällen ertrunken oder unterkühlt sind, weil die Eltern zum Nestbau Folien und Verpackungsmüll verwendet haben und das Regenwasser dadurch nicht schnell genug abfließen konnte.

Nach Angaben des LAV gelten die Tiere in Deutschland gemäß des Bundesnaturschutzgesetzes als "streng bzw. besonders geschützt".

Titelfoto: Thomas Warnack/dpa

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