Orang-Utan Batak muss seine Gruppe verlassen: Hier findet er ein neues Heim

Stuttgart - In einer Orang-Utan-Gruppe kann nur ein dominantes Männchen auf Dauer leben. Im Tierpark Hagenbeck im Norden der Bundesrepublik waren es zwei, was auf Dauer nicht gut gehen konnte. Nun nimmt die Stuttgarter Wilhelma den Menschenaffen auf, bis für ihn ein neues Heim gefunden wird.

Orang-Utan Batak (12) muss seine Gruppe verlassen, doch eine neue Familie kann er in seinem Heim nicht gründen.
Orang-Utan Batak (12) muss seine Gruppe verlassen, doch eine neue Familie kann er in seinem Heim nicht gründen.  © Wilhelma: Lutz Schnier

Der 12-jährige Batak wurde einst in den Hamburger Zoo geschickt, weil der ersehnte Nachwuchs trotz des Männchens Tuan aus dem Leipziger Zoo ausblieb. Nachdem Batak allerdings "Schwung in die Zuchtgruppe" gebracht hat, ging es mit der Fortpflanzung los. Tuan interessierte sich erst, als Batak in seine Gruppe kam, für die Weibchen.

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"Eine richtige Entscheidung, denn mit Erreichen der Geschlechtsreife führte Batak einen doppelten Zuchterfolg herbei: Sowohl Tuan als auch Batak haben inzwischen für Nachwuchs gesorgt", erklärt Dr. Guido Westhoff, Zoologischer Direktor des Tierpark Hagenbeck.

Doch die Gruppe kann so nun nicht mehr mit zwei Jungtieren und zwei geschlechtsreifen Orang-Utans bestehen. Auf Dauer könne nur ein dominantes Männchen den Ton angeben. Der Zoo Hagenbeck musste eine Entscheidung treffen:

"Tuan ist ein sehr ruhiger und umgänglicher Affe, der die Gruppe harmonischer anführt, als der deutlich jüngere und impulsivere Batak es könnte", erklärt Westhoff. Übergangsweise kommt Batak daher nun in den Stuttgarter Zoo Wilhelma. Hier hat er sicher erstmal ein schönes neues Heim auf Zeit. Eine eigene Familie kann er hier allerdings leider nicht mehr gründen, denn die Damen Moni (44) und Caro (48) sind schon alt.

Die ersten Tage verbrachte Batak noch hinter den Kulissen. "Batak sollte die Gelegenheit bekommen, in sicherem Abstand schrittweise erste Kontakte durch Hören, Riechen und Sehen mit Caro und Moni aufzunehmen, bevor wir alle drei Tiere zusammenlassen", sagt Kerstin Ludmann, Wilhelma-Kuratorin für Menschenaffen.

Seit Mittwoch können Besucher und Besucherinnen den Menschenaffen sehen. Sollte er sich durch das Trenngitter mit den beiden Weibchen verstehen, werden sie in kurzer Zeit in ein gemeinsames Gehege gebracht.

Titelfoto: Wilhelma: Lutz Schnier

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