Opfer einer brutalen Vergiftungsaktion? Drei tote Seeadler gefunden

Odderade - Mitarbeitende der Projektgruppe Seeadlerschutz haben im Wald Riesewohld bei Odderade (Kreis Dithmarschen) drei tote Seeadler an ihrem Brutplatz gefunden.

Alle drei Adler wurden mutmaßlich Opfer einer illegalen Vergiftung.
Alle drei Adler wurden mutmaßlich Opfer einer illegalen Vergiftung.  © Projektgruppe Seeadlerschutz

Sie seien offensichtlich Opfer einer illegalen Vergiftungsaktion geworden, teilte die Projektgruppe am Dienstag mit. "Dadurch wurde mit einem Schlag die gesamte Adlerfamilie auf brutale Weise ausgerottet."

Nach Angaben der Projektgruppe waren die Tiere Mitte Mai entdeckt worden. Sie sollen nun eingehender untersucht werden.

"Aufgrund der Fundumstände und dem zeitgleichen Tod der beiden Altvögel und des kleinen Kükens im Nest liegt der Verdacht einer Vergiftung durch die aufgenommene Beute nahe."

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Den Tod durch Vogelgrippe oder andere Krankheiten habe das Landeslabor in Neumünster ausgeschlossen.

Mageninhalte der Seeadler sollen nun im Toxikologischen Zentrum der Universität Göttingen auf Giftrückstände untersucht werden.

Die Projektgruppe Seeadlerschutz stellte wegen des bestehenden Verdachtes einer illegalen Vergiftung und Verstoßes gegen das Naturschutzgesetz wie auch gegen das Tierschutzgesetz Strafanzeige.

2010 seien in Gothendorf (Kreis Ostholstein) drei mit dem verbotenen Pestizid Mevinphos getötete Adler gefunden worden. 2015 sei bei Frestedt (Kreis Dithmarschen) eine komplette Seeadlerfamilie durch das verbotene Insektizid Parathion vergiftet worden.

Titelfoto: Projektgruppe Seeadlerschutz

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