Ohne Fahrschein! Fuchs "überfällt" Brockenbahn auf der Suche nach Leberwurstbrötchen
Wernigerode/Eisfelder Talmühle - Es war ein gewöhnlicher Sonntagnachmittag, als ein blinder Passagier in die Harzer Schmalspurbahn gehüpft kam. Ein Fuchs, sonst ein sehr scheues Tier, wollte Stullen aus einer Tasche klauen!
Als die Brockenbahn an der Station Eisfelder Talmühle hielt, stieg ein ungewöhnlicher Fahrgast dazu.
Die anderen Passagiere staunten nicht schlecht, als Reineke Fuchs durch die sich öffnende Tür sprang und auf einer Bank Platz nahm.
Dort waren zwei Taschen abgelegt, die scheinbar eine leckere Verführung bereithielten.
Doch ohne Daumen gestaltete es sich für das Tier schwierig, den Reißverschluss zu öffnen. Enttäuscht ging es wieder.
Der MDR hat mit dem Pressesprecher der Harzer Schmalspurbahn über den kuriosen Vorfall gesprochen. Dirk Bahnsen, der seinem Namen alle Ehre macht, hat schon öfter Füchse an den Schienen beobachtet. Eingestiegen waren sie zuvor aber noch nie.
"Und das ohne Fahrkarte, das muss man sich mal vorstellen. Das geht gar nicht!", scherzt er in dem Videointerview.
Der erste tierische Schwarzfahrer in der Brockenbahn
Eigentlich hält sich so ein Fuchs von den Menschen fern. Der Geruch der belegten Brötchen hat den Schwarzfahrer wohl dazu inspiriert, seine Scheu zu überwinden. "Leberwurstbrötchen mag er besonders gerne", weiß der Pressesprecher.
Jedenfalls findet Herr Bahnsen, dass ein so ungewöhnlicher tierischer Besuch die Bahnfahrt aufwertet. Die Gäste haben sich amüsiert.
Allerdings könnte der wilde Passagier auch einen traurigeren Grund für den Fahrtantritt gehabt haben: "Es gibt nicht genug Nahrung in den angestammten Gebieten", so Bahnsen.
Es könnte also mehr Hunger als Appetit gewesen sein, der den Fuchs zum ersehnten Leberwurstbrot trieb.
Titelfoto: Harzer Schmalspurbahnen GmbH