"Nils" über 15 Jahre hinweg als Haustier gehalten: Elster wird zum Pflegefall!
Bielefeld - Erst nach seinem Tod wurde bekannt, dass ein Mann aus Bielefeld (NRW) über 15 Jahre lang eine Elster als Haustier hielt.
Dass die Haltung von Wildvögeln in den eigenen vier Wänden illegal ist, scheint dem Mann egal gewesen zu sein.
Tierschützer fanden die Elster im Haus des Verstorbenen in einem katastrophalen Zustand. "Nils", wie der Vogel genannt wurde, hatte Missbildungen und Fehlprägungen - ein Ergebnis mangelnder artgerechter Haltung, wie auch "t-online" berichtet.
In der Wildvogelstation des Tierheims in Bielefeld wurde der Vogel aufgepäppelt.
Auf Facebook veröffentlichte das Team der Wildvogelstation einen entsprechenden Post, kritisierte darin insbesondere die Haltung des Fliedervogels sowie deren Folgen. Man vermute zudem, dass die Elster eine Handaufzucht gewesen sei und daher auch falsch geprägt wurde.
Der Vogel bleibt dadurch auch in Zukunft ein Pflegefall. In die freie Natur könne man die Elster nicht mehr aussetzen.
"Nils" braucht für den Rest seines Lebens Unterstützung
Der Rabenvogel scheint sich mittlerweile erholt zu haben. "Die Elster ist fit und munter und schnalzt gerne", heißt es in einem neuen Clip des Tierheims auf Facebook.
Dennoch sei das Verhalten der Elster alles andere als normal und entspreche nicht dem eines Rabenvogels in freier Wildbahn: In der Regel würde der Mensch jegliche Interaktionen zu dieser Art so gering wie möglich halten und in Gemeinschaft unterbringen. Im Fall von "Nils" ginge dies aufgrund seiner Vorgeschichte hingegen nicht. Er kennt nämliche nur Menschen. Eine Auseinandersetzung mit anderen Artgenossen sei daher extrem schwierig.
Das Veterinäramt prüft aktuell, ob die Kosten für die Unterbringung in einer Spezial-Pflegestelle übernommen werden können. Das Tierheim hofft, dass die Elster dort "lernt wie schön es draußen ist und wie toll der soziale Kontakt zu anderen Elstern sein kann."
Titelfoto: Fotomontage: Screenshots/Facebook/Wildvogelstation Tierheim Bielefeld