Leipzig - Bei winterlichen Temperaturen waren Ende Februar auf einem Feld nahe Leipzig 145 frisch geschlüpfte Küken ausgesetzt worden. Jetzt hat das Tierheim für das Federvieh eine sichere Bleibe gefunden.
In Geflügelkörben ging es am Samstag per Transporter von Sachsen nach Nordrhein-Westfalen. Der Tierschutzverein "Federherz" in Bergheim nahm sich der kuscheligen Fracht an.
Keine leichte Aufgabe, wie Vereins-Chefin Nadine Nitz TAG24 erklärte: "Das sind Mastküken, die brauchen ein spezielles Futter, um zu überleben." Wenn die Tiere aufgepäppelt und ihre Geschlechter bestimmt sind, sollen sie größtenteils weitervermittelt werden.
"An Höfe und Privatleute in ganz Deutschland, die mit der Haltung von geretteten Masthühnern Erfahrung haben", erzählte sie weiter.
Leipzigs Tierheimleiter Michael Sperlich, der die auf dem Feld schutzlos ausgesetzten, völlig unterkühlten Küken aufgenommen und auch den Kontakt zu den Bergheimern herstellt hatte, ist mit dem Ausgang des Dramas zufrieden.
"Diese Tiere werden nicht ansatzweise das Alter eines Huhns einer klassischen Haushuhnrasse erreichen, aber sie werden viel länger lebenswert leben, als dies in Mastbetrieben in schwer tierquälerischer Haltung für sie vorgesehen war", sagt er. Tierschützerin Nitz pflichtet ihm bei: "Jeder Tag, den solch ein Tier in Würde leben kann, ist ein Gewinn."
Der Polizei ist inzwischen bekannt, aus welcher Mast die Küken stammen. Gegen die private Betreiberin wurde vom Veterinäramt des Landkreises Nordsachsen ein Verfahren eingeleitet. Laut Behörde kann für das Aussetzen der Tiere ein Bußgeld von bis zu 25.000 Euro verhängt werden.