Nahezu ausgestorben: Von dieser Tierart gibt es nur noch zwei lebende Exemplare!

Nairobi (Kenia) - Es ist eine Tragödie für die vielfältige Fauna Afrikas: Das Nördliche Breitmaulnashorn steht kurz vorm Aussterben, denn es sind nur noch zwei Tiere dieser Art am Leben.

Das Nördliche Breitmaulnashorn ist fast ausgestorben, doch es gibt noch eine letzte Hoffnung.
Das Nördliche Breitmaulnashorn ist fast ausgestorben, doch es gibt noch eine letzte Hoffnung.  © Shih-Hao Liao/123RF

James Mwenda blickt auf die Scherben seiner jahrelangen Arbeit. Der Ranger und Wildhüter setzte sich unermüdlich für den Erhalt des Nördlichen Breitmaulnashorns ein.

Doch gegen das fatale Ausmaß an Wilderei konnte er nichts ausrichten. "Ich habe gesehen, wie ihre Zahlen von sieben auf zwei gefallen sind. Es ist wie ein freier emotionaler Fall."

Bereits 2008 wurde die Unterart des weißen Nashorns von Wissenschaftlern für ausgestorben erklärt.

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Neben aggressiver Wilderei hatten die Tiere mit den Folgen des Bürgerkriegs und dem zunehmenden Verlust ihres Lebensraumes zu kämpfen.

Nur noch zwei Weibchen sind auf der Welt - eine Nashornmutter und ihr Junges (TAG24 berichtete). Das letzte Männchen musste 2018 im Alter von 45 Jahren eingeschläfert werden.

Die letzte Hoffnung liegt nun in einem möglichen wissenschaftlichen Durchbruch in der Stammzellenforschung. Eine künstliche Befruchtung könnte die Tierart womöglich vorm Aussterben retten.

Letzte Hoffnung für das Nördliche Breitmaulnashorn: BioRescue will seltene Tierart retten

Fabrizio Sepe (l.), Geschäftsführer des Serengeti-Parks, und Thomas Hildebrandt, Professor am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung, stehen vor einer Weide der Südlichen Breitmaulnashörner des Tierparks Hodenhagen (Niedersachsen).
Fabrizio Sepe (l.), Geschäftsführer des Serengeti-Parks, und Thomas Hildebrandt, Professor am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung, stehen vor einer Weide der Südlichen Breitmaulnashörner des Tierparks Hodenhagen (Niedersachsen).  © Hauke-Christian Dittrich/dpa

"2012 gab es noch keine Hoffnung für das Nördliche Breitmaulnashorn. Aber dann haben wir festgestellt, dass wir noch nicht am Ende der Möglichkeiten angelangt waren", sagt der deutsche Wildtier-Experte Dr. Thomas Hildebrandt gegenüber dem Guardian. "Es taten sich plötzlich neue Horizonte auf."

Das länderübergreifende Projekt "BioRescue", das von Hildebrandt geleitet wird, will nun mithilfe innovativer Reproduktionstechnologien verhindern, dass das Großsäugetier vom Antlitz der Erde verschwindet.

Doch das Vorhaben ist nicht nur äußerst komplex und kostspielig - 4,2 Millionen Euro steuert das Bundesministerium für Bildung und Forschung bei - sondern wird auch durch die Folgen der Corona-Pandemie ausgebremst.

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Im Dezember konnten mit einer ultraschallgeführten Sonde jedoch Eizellen von einem der Weibchen entnommen werden. Diese werden derzeit in einem Labor in Italien aufbewahrt.

"Niemand will eine Spezies sterben sehen", sagt Ranger James Mwenda. Trotz aller Rückschläge möchte er sich weiterhin für bedrohte Tierarten in Afrika einsetzen. Von "BioRescue" erhofft er sich einen großen Erfolg.

Titelfoto: Shih-Hao Liao/123RF

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