Zehntausende tote Fische an Land gespült: Strand in Spanien steht vor Kollaps
Murcia (Spanien) - Spanien sorgt sich um sein Mar Menor: Europas größte Salzwasserlagune im Südosten des Landes steht Experten und Anwohnern zufolge vor dem Kollaps.
Zuletzt waren Zehntausende Fische und andere Meerestiere in dem Gewässer verendet und an Land gespült worden. Jetzt wird nach den Verantwortlichen für die ökologische Katastrophe gesucht.
Zunächst hatte es geheißen, durch heftige Regenfälle im September rund um die Provinz Murcia sei viel Süßwasser und nährstoffreicher Schlamm in das Binnengewässer gelangt. Algen und Bakterien hätten sich stark vermehrt, wegen des resultierenden Sauerstoffmangels seien viele Tiere an die Wasseroberfläche getrieben worden und verendet.
Jedoch gebe es auch andere Gründe für den verheerenden Zustand des 170 Quadratkilometer großen Mar Menor, berichteten spanische Medien am Montag. Umweltschützer machen laut des Portals "20minutos" vor allem die intensive Landwirtschaft in der Region verantwortlich.
Ein Paradies liegt im Sterben
"Die Hauptursache für den ökologischen Zusammenbruch (...) ist die enorme Menge an Düngemitteln, die durch die verschiedenen Wasserflüsse in die Lagune gelangt und sich dort ansammelt", zitierte die Zeitung "La Vanguardia" Julia Martínez, die Sprecherin der "Fundación Nueva Cultura del Agua" (FNCA - Stiftung Neue Wasserkultur).
Anwohner und Fischer sind hingegen überzeugt, dass grundsätzlich zu viele Abwässer und Abfälle in das Gewässer geleitet werden. "Die Wahrheit ist, dass es bezüglich des Mar Menor zu viele offene Fronten gibt", schrieb "20minutos".
Auch der Tourismus habe bereits erheblichen Schaden genommen, weil Urlauber wegen der vielen Algen und des Schlamms nicht mehr in der Lagune baden wollten.
Bürger sprechen von einer "Schande" und warnen: "Das Mar Menor ist ein Paradies, ein Schmuckstück für das ganze Land, nicht nur für die Provinz Murcia. Und es liegt im Sterben."