"Megamouth": Extrem seltener Hai wird auf Markt für 15 Euro verscherbelt
Sansibar - Er wurde erst in den 70ern entdeckt und gilt als einer der seltensten Haie der Welt: Was mit einem Riesenmaulhai in Ostafrika jetzt getrieben wurde, macht fassungslos.
Seit seiner Entdeckung im Jahre 1976 wurde der Mega-Hai bisher weniger nur rund 280 Mal auf der Welt gesichtet. Überhaupt ist von dem Tier mit dem riesigen Maul nur wenig bekannt.
Umso erschreckender ist, wie mit dem äußerst seltenen Tier auf einem Markt in Sansibar in Tansania umgegangen wurde. Laut einem Artikel in der Zeitschrift Zootaxa wurde dort ein "Megamouth" gefangen, getötet und für lediglich 43.000 tansanische Schilling (umgerechnet etwas über 15 Euro) verkauft.
Wenn man bedenkt, dass es erst das sechste Mal überhaupt ist, dass dieses Lebewesen vor der afrikanischen Küste gesehen wurde, macht der Verkauf vor allem Wissenschaftler betroffen, die alles geben würden, um einen Riesenmaulhai näher zu untersuchen.
Auf dem Markt wurde das Tier nämlich wahrscheinlich zum Verzehr in einer örtlichen Gemeinde gekauft.
Davon ernährt sich ein "Megamouth"
"Es war traurig, die Fotos des toten Tieres am Strand zu sehen", meint der Meeresbiologe Rhett H. Bennett. Trotzdem freue er sich, dass ein Exemplar der seltenen Art mal wieder aufgetaucht ist.
Man nimmt an, dass Riesenmaulhaie in einer Tiefe von bis zu 4500 Metern im Meer leben. Dort ernähren sie sich - anders, als man vielleicht erwartet - von winzigen Tieren und Plankton. Fische und Quallen filtert sie mit ihren Zähnen, die in einem maschenartigen Muster angeordnet sind, aus dem Wasser. Forscher vermuten, dass die Riesenmaulhaie nachts zur Oberfläche aufsteigen, um dort Plankton zu fressen. Tagsüber halten sie sich demnach eher in der Tiefsee auf.
Das größte gefundene Exemplar - ein totes Weibchen in Japan - war knapp über fünf Meter lang.
"Seit dem ersten Fang vor Hawaii im Jahr 1976 gab es weniger als 300 Nachweise des Megamouth", erklärt Hai-Experte David Ebert gegenüber Newsweek. Die sogenannten Riesenhaie leben im Grunde überall.
Vor allem in den Gewässern vor Japan, den Philippinen, Südkalifornien, Taiwan und Peru scheinen sich die Giganten wohlzufühlen.
Titelfoto: Bildmontage/WILDLIFE CONSERVATION SOCIETY, TANZANIA MARINE PROGRAMME