Löwen fallen über Viehherden her: Zehn Raubkatzen binnen einer Woche getötet!
Nairobi - In Kenia haben Viehhirten am Samstag sechs Löwen getötet, nachdem eine Raubkatze zuvor ihre Herde angegriffen hatte.
Insgesamt seien seit vergangener Woche zehn Löwen im Nationalpark Amboseli an der Grenze zu Tansania getötet worden, erklärte die kenianische Naturschutzbehörde KWS. Am Freitag war bekannt geworden, dass einer der ältesten Löwen der Welt, der 19-jährige Loonkito, von Viehhirten getötet worden war.
Sichtungen wilder Tiere in menschlichen Wohngegenden haben in Kenia in den vergangenen Jahren zugenommen. Ein Grund dafür ist die Ausbreitung von Städten in die uralten Wander- und Jagdgebiete der Tiere.
KWS erklärte, es seien Treffen mit Vertretern der lokalen Bevölkerung organisiert worden. Bei den Gesprächen sei es um das "Minimieren der Risiken von Konflikten zwischen Menschen und Wildtieren" gegangen, hieß es. So sollen Präventionssysteme entwickelt werden, um die Bewohner vor Wildtieren in ihrer Nähe zu warnen.
Im Juli 2022 hatte ein Löwe für Panik in Kenias Hauptstadt Nairobi gesorgt, als er während des Berufsverkehrs in einem belebten Viertel auftauchte. Der Nairobi-Nationalpark liegt nur sieben Kilometer vom Zentrum der kenianischen Hauptstadt entfernt.
Im Dezember 2019 zerfleischte ein Löwe am Rande des Parks einen Mann. Im März 2016 wurde eine Großkatze erschossen, nachdem sie einen Anwohner angegriffen und getötet hatte. Im Februar 2016 liefen zwei Löwen einen ganzen Tag lang Kibera, ein dicht bewohntes Armenviertel von Nairobi, bevor sie in den Park zurückgebracht wurden.
In Kenia leben laut einer nationalen Wildtierzählung aus dem Jahr 2021 etwa 2500 Löwen.
Titelfoto: unsplash/Zdeněk Macháček