Deshalb werden Gummibänder zur tödlichen Gefahr für Störche!
Von Anke Brod
Leipzig/Bad Dürrenberg - Das Tierdrama im Saalekreis (Sachsen-Anhalt) nimmt kein Ende: Wie schon im Jahr 2023 und auch zuvor verfüttern arglose Storcheneltern wieder Gummibänder an ihren Nachwuchs!
Das beobachtet der Leipziger Naturschutzbund (NABU). "Es ist schon wieder passiert", wenden sich die Naturschützer alarmiert an die Öffentlichkeit.
Die tragische Verwechslung mit Regenwürmern sei für einen Jungstorch aus der Region erneut tödlich ausgegangen. Die Ansage der Tierschützer ist deutlich: "Gummibänder gehören in den Restmüll!"
Der NABU bittet Anwohner und Passanten in Bad Dürrenberg, im Verdachtsfall die Wildvogelhilfe des NABU Leipzig zu kontaktieren. Vor allem dann, wenn Störche am Boden gesichtet werden, heißt es.
Die Aktiven im Naturschutzbund wollen darüber hinaus eiligst herausfinden, wo im Saalekreis derartige Unmengen an Gummi herumliegen, die für Störche frei zugänglich sind.
Im neuerlichen Fall, das berichtet der NABU, starb am Sonntag eines von drei Jungtieren aus dem Nest in Bad Dürrenberg.
"Soko Adebar" gegründet
Zuvor hatten die Ehrenamtler den kleinen Storch nach Auffinden in die Vogelklinik der veterinärmedizinischen Fakultät an der Universität Leipzig gebracht.
Das erschreckende Ergebnis: Sein Mageninhalt bestand sämtlich aus Gummibändern - in Zahlen ausgedrückt: 145!
Potenzielle Lebensgefahr besteht laut NABU aber noch für dessen zwei Nestgeschwister: Die Jungtiere unternähmen bereits erste Flugversuche.
Zur Aufklärung der traurigen Angelegenheit gründete der NABU Leipzig gemeinsam mit Ornithologen aus Sachsen und Sachsen-Anhalt die "Soko Adebar".
Solltet Ihr in Sachsen oder Sachsen-Anhalt also hilflose Störche am Boden sehen, kontaktiert bitte die Leipziger Wildvogelhilfe unter der Telefonnummer 0341/92762027.
Titelfoto: Montage: NABU Leipzig